• 24.03.2014 21:45

Malaysia erster Härtetest für die neuen Pirelli-Reifen

Beim Großen Preis von Malaysia werden die Pirelli-Reifen zum ersten Mal richtig gefordert - Die beiden härtesten Mischungen kommen zum Einsatz

(Motorsport-Total.com) - Die neue Welt der Formel 1 und mit ihr die aktuellen Reifen stehen in Malaysia vor ihrem bislang härtesten Test. In Sepang erwartet die Teams ein anspruchsvoller Kurs, bekannt für seinen ungemein rauen Asphalt und extreme Witterungsbedingungen. Von enormer tropischer Hitze bis zu monsunartigen Wolkenbrüchen reicht dabei die Skala. Um diesen besonderen Herausforderungen gewachsen zu sein, nominierte Pirelli die beiden härtesten Mischungen: den organe-farben markierten harten Reifen und den weiß markierten Medium-Reifen.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Regenreifen

In Malaysia könnte der Pirelli-Regenreifen gefragt sein Zoom

Aufgrund der technologischen Entwicklung erwiesen sich die Reifen in dieser Saison als robuster und zeigten einen verringerten Leistungsabbau. Dennoch behielten sie ihren sportlichen Charakter und ihre Performance, um für viel Action auf der Strecke zu sorgen. "Malaysia ist erst das zweite Rennen für unsere komplett neue Reifen-Range, entwickelt für die jüngste Generation der Formel 1-Autos", sagt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery.

"Zudem gibt die 2014-Version des harten Slicks ihr Debüt. Der Medium-Reifen zeigte in Australien eine gute Leistung, doch die äußeren Bedingungen in Malaysia stehen in einem scharfen Kontrast zu den Gegebenheiten in Down Under. Statt des glatten Asphalts von Melbourne treffen wir hier auf einen sehr rauen Belag, statt der relativ kühlen Witterungsbedingungen im Albert Park erwarten uns hier ungleich höhere Außen- und Streckentemperaturen."

"Das ist für die neuen Autos und die Piloten natürlich eine enorme Herausforderung. Auch dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns in einem sehr frühen Stadium der Saison befinden und auf der Lernkurve noch sehr weit unten stehen. Weil es während des Qualifyings in Australien regnete, konnten die Teams ihre Erfahrungen mit den neuen Intermediates und Regenreifen vertiefen. Das könnte sich in Sepang als sehr nützlich erweisen."

Die Anforderungen der Strecke an die Reifen

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 210 km/h im Qualifying und vielen Highspeed-Kurven zählt Sepang zu den schnellen Strecken. Aufgrund der häufigen Beschleunigung im Highspeed-Bereich ist die Traktion entscheidend. Das von den meisten Teams bevorzugte Setup mit viel Abtrieb sowie die hohen seitlichen Fliehkräfte lassen Belastungsspitzen von rund 830 kg auf die Reifen entstehen.

Die Kombination der unterschiedlichen Kräfte führt zu starkem mechanischen und thermischen Leistungsabbau. Die hochbelastbare Mischung des harten Slicks wurde für extremste Bedingungen entwickelt. Im Gegensatz dazu ist der Medium-Reifen geringere Belastungen ausgelegt. Durch eine Feinjustierung der Kombination der Mischungen gelang es, den Einsatzbereich aller Reifen in diesem Jahr zu vergrößern.

Das gilt auch für die Regenreifen. Ihr hinteres Laufflächenprofil wurde neu gestaltet, um unter äußerst nassen Bedingungen resistenter gegen Aquaplaning zu sein. In diesem Jahr können sie bei 300 km/h 65 Liter Wasser pro Sekunde verdrängen, fünf Liter mehr als im Vorjahr. Zudem wurde die Mischung der Regenreifen so weiterentwickelt, dass sie nun ein breiteres Einsatzfenster hat.

Reifen am Rande der Belastungsgrenze

Der linke Vorderreifen wird in Malaysia am stärksten belastet. Die Reifentemperatur des Profils kann 120 Grad Celsius erreichen. Denn die in Sepang auftretende Reibungsenergie ist die vierthöchste aller F1-Strecken. Stärker ist sie nur noch in Silverstone, Barcelona und Suzuka.

Im vergangenen Jahr beeinflusste Regen die Rennstrategie. Die fünf bestplatzierten Fahrer kamen jeweils viermal in die Boxengasse. Als erfolgsentscheidend erwies sich die Wahl der optimalen Zeitpunkte für den Reifenwechsel. Sebastian Vettel (Red Bull) gewann das Rennen. Er startete auf Intermediates, wechselte dann auf Mediums, absolvierte anschließend zwei Runden auf harten Reifen, ehe er auf den Medium-Slicks das Rennen beendete.