• 30.05.2001 22:06

  • von Fabian Hust

Magny-Cours-Tests: Ralf Schumacher bleibt Schnellster

Die Spitze lag am Mittwoch in Magny-Cours sehr dicht zusammen, Schnellster war jedoch abermals Ralf Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher ist auch am zweiten Testtag in Magny-Cours die Tagesbestzeit gefahren. Bei Asphalttemperaturen von bis zu 55 Grad erwies sich das Paket aus BMW-Williams und Michelin auf dem relativ schnellen Kurs als sehr stark. Mit 1:15.256 Minuten war der Deutsche etwas langsamer als am Vortag, als er noch einen neuen Rundenrekord auf dem französischen Kurs aufgestellt hatte.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher (BMW-Williams)

Ralf Schumacher fuhr auch am Mittwoch die schnellste Runde

Mit etwas mehr als 0.1 Sekunden Rückstand musste sich Rubens Barrichello nach 81 Runden zufrieden geben. Immerhin stand der Brasilianer damit vor Michael Schumacher, der als Dritter nach 79 Runden weitere 0.1 Sekunden langsamer war. Acht Stunden lang kümmerten sich beide Piloten hauptsächlich um das Set Up, Barrichello testete zudem neue elektronische Komponenten, Reifen und übte Starts.

Nach 56 Runden war Eddie Irvine mit nur 0.3 Sekunden Rückstand als Vierter erneut weit vorne zu finden. Jedoch sind die Zeiten angesichts unterschiedlicher Benzinmengen und vor allem verschiedener Michelin-Entwicklungsreifen vorsichtig zu betrachten. Zweifelsfrei hat das neue Aerodynamikpaket aber auch in Magny-Cours das Team nach vorne gebracht.

Mit 0.4 Sekunden Rückstand kam Olivier Panis nach 81 Runden auf den fünften Platz. Der Franzose war damit schneller als BAR-Honda-Teamkollege Jacques Villeneuve, der nach 82 Runden mit 0.8 Sekunden Rückstand auf den Zeitenmonitoren als Neunter geführt wurde.

Bei McLaren-Mercedes gehen die Probleme weiter. David Coulthard wurde am Morgen von einem Getriebeproblem behindert und konnte erst am Nachmittag auf die Strecke gehen. Am Tag zuvor hatte Testfahrer Alexander Wurz zehn Starts geübt und war zwei Mal dabei stehen geblieben. Mit 0.5 Sekunden Rückstand kam der Schotte auf den sechsten Platz.

Für das Jordan-Team war es ein turbulenter Tag. Heinz-Harald Frentzen versuchte nach seinem Crash in Monaco tatsächlich am Mittwoch zu testen, musste das Auto aber nach zwölf Runden abstellen, weil er sich schwindelig fühlte. Daraufhin flog der Mönchengladbacher in seinem Privatjet zurück nach Monaco. Danach flog man mit Frentzens Privatjet Testfahrer Ricardo Zonta wieder nach Magny-Cours, der gerade erst die Strecke verlassen hatte, in der Annahme, Frentzen würde sein Cockpit übernehmen.

Frentzen erreichte mit 1.9 Sekunden Rückstand den 14. Platz. Jarno Trulli drehte 99 Runden und kam mit 1.2 Sekunden Rückstand auf den zehnten Platz. Ricardo Zonta, der um 15 Uhr an der Strecke ankam, fuhr noch 37 Runden und war mit 0.6 Sekunden Rückstand nach 37 Runden der Schnellste der Jordan-Honda-Piloten.

Bei Jaguar konzentrierte sich Pedro de la Rosa auf Ausdauertests und fuhr längere Abschnitte mit dem Hauptaugenmerk auf das Verhalten der neusten Michelin-Reifen. Pedro de la Rosa drehte insgesamt 71 Runden und wurde mit 0.6 Sekunden Rückstand Achter.

Mit 1.5 Sekunden Rückstand kam Luciano Burti nach 59 Runden auf den elften Platz. Der Brasilianer testet alleine, weil Teamkollege Jean Alesi seit dem Monaco-Grand-Prix schmerzhafte Blasen an seinen Händen hat. Burti verursachte die einzige Testunterbrechung des Tages, als ihm der Ferrari-Motor hochging und er sich von der Strecke drehte.
Für das Arrows-Team war es ein schwieriger Testtag. Jos Verstappen kam nach 62 Runden mit 1.6 Sekunden Rückstand auf den 12. Platz, Teamkollege Enrique Bernoldi konnte nach einem Motorschaden nur 34 Runden fahren und wurde Letzter. Das Team testete Reifen und arbeitete an der Launch-control des Autos.

Mit 1.9 Sekunden Rückstand kam Jenson Button im Benetton-Renault auf den 13. Platz. Das Team testete erneut die neue Ausbaustufe des Renault-Motors, die in knapp vier Wochen erstmals zum Einsatz kommen wird. Dass der Brite 52 Runden fahren konnte zeigt, dass der neue Motor zuverlässiger zu sein scheint als das Vorgängermodell, das stark gedrosselt fahren musste, damit es eine Renndistanz übersteht.