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  • 30.05.2001 17:17

  • von Fabian Hust

Alesi: Noch ein Jahr oder zweite Karriere in den USA?

Vielleicht ist für Jean Alesi die Zeit gekommen, die Formel 1 zu verlassen, doch das Rennfahren will der Franzose nicht missen

(Motorsport-Total.com) - Insider glauben, dass Jean Alesi Ende der Saison nach 13 Jahren Formel 1 seinen Helm an den Nagel hängen wird. Doch soll der Franco-Sizilianer sich nicht etwa auf seine Yacht zurückziehen, dem 36-Jährigen wird Interesse an der amerikanischen ChampCar-Serie nachgesagt. "Im Moment ist es noch etwas zu früh um sagen zu können, was Jean im nächsten Jahr tun wird", erklärt Teamchef Alain Prost in den 'Motorsport News'. Alesi hatte in Monaco eine lange Durstrecke für das Prost-Team beendet und als Sechster den ersten Punkt nach 24 Rennen geholt. Auf der anspruchsvollen Strecke hat Alesi von Donnerstag an bewiesen, dass er noch nicht zu alt für die Formel 1 ist.

Titel-Bild zur News: Jean Alesi (Prost-Acer)

Jean Alesi fühlt sich in der Formel 1 weiterhin pudelwohl

Der Formel-1-Veteran war schon in der vergangenen Saison mit einem Rücktritt in Verbindung gebracht worden, als sein Freund Alain Prost kurz davor war, das Team zu verlassen. Doch als der vierfache Champion blieb, war es für den einfachen Grand-Prix-Sieger klar, dass er bei Prost bleiben wird, um dem Team auf die Sprünge zu helfen. "Der erste Punkt hat mir unheimlich viel Befriedigung gegeben", erklärt Alesi und lässt durchblicken, dass er jetzt motivierter ist: "Ich habe den Eindruck, dass es jetzt erst richtig losgeht."

Der Vater dreier Kinder fuhr im Fürstentum wie gewohnt mit vollem Einsatz und er ist bekannt dafür, dass er sein Auto mit tüchtigem Lenkradeinsatz in den Kurven bändigt. Die "Strafe" waren Blasen an den Händen, die erst wieder verheilen müssen, weswegen der Ferrari-Fan in dieser Woche wohl auf Testfahrten verzichten wird.

Schenkt man den Worten von Jean Alesi im 'Formula 1 Magazine' Glauben, so ist ein Rücktritt Ende der Saison eher unwahrscheinlich: "Ich liebe meinen Job. Wenn ich morgens aufwache und an die Strecke gehe, ist das für mich nicht schmerzlich. Es ist motivierend. Die Nächte sind für mich kurz, denn wenn ich in das Bett gehe, weiß ich schon, was am Morgen passieren wird und darauf freue ich mich dann. Ich fahre nicht für meinen Lebensunterhalt. Ich fahre Rennen, weil ich meinen Beruf liebe."

Noch, so Alesi, hat er nicht die Alarmzeichen seines tiefsten Inneren gespürt, besser seine Karriere zu beenden: "Wenn die Leidenschaft verglüht ist, dann hat man Angst und macht sich Sorgen, wenn man an die Strecke kommt. Irgendwann werde ich wissen, dass es für mich nicht mehr möglich ist, in der Formel 1 zu fahren. Aber ich werde dann nicht mit meinem Sport aufhören. Ich werde dann irgend etwas anderes machen, denn ich liebe den Rennsport zu sehr."