• 29.06.2004 12:31

  • von Fabian Hust

Magny-Cours aus der Sicht eines Motoren-Experten

Motorenmann Denis Chevrier von Renault analysiert die Rennstrecke von Magny-Cours in Frankreich

(Motorsport-Total.com) - Für die Motoren-Techniker stellen die direkt aufeinander folgenden Rennen in Frankreich und Großbritannien keine große Herausforderung dar, denn die Kurse haben eine ähnliche Charakteristik, was die Nutzung des Motors angeht. In Magny-Cours wird der Motor zu 61 Prozent einer Runde unter Volllast verwendet, in Silverstone sind es 62 Prozent. Das längste Vollgasstück beträgt 12,5 beziehungsweise 12,2 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli im R23

Die Randsteine müssen in Magny-Cours beim Motor-Setup berücksichtigt werden

Hinzu kommt, dass man bei beiden Strecken auf bewährte Daten zurückgreifen kann. Keiner der Kurse wurde im Vergleich zum Vorjahr modifiziert, in Silverstone hat man zudem ausgiebig getestet. "Zu diesem Zeitpunkt der Saison kommen wir in eine Phase, in der wir Kurse besuchen, die man als Durchschnitt bezeichnen könnte", erklärt Denis Chevrier. "Auf ihnen muss man nicht an extreme Limits stoßen, die Herausforderungen ist es also eher, die Leistung zu optimieren, anstatt zu lernen, wie man sie erzielen kann."#w1#

Zudem fühlt man sich nun bei Renault auf der sicheren Seite, wie Chevrier erläutert: "Nachdem das erste halbe Jahr gelaufen ist, haben wir die komplette Bandbreite möglicher Kurse hinter uns, und wir wissen nun, wie wir uns anpassen müssen, um so effizient wie möglich zu operieren, wie wir auf geänderte Streckenbedingungen reagieren müssen, um sicher zu stellen, dass unser Paket aus Auto, Motor und Fahrer in perfekter Harmonie funktioniert."

Der Kurs von Magny-Cours zwingt die Teams dazu, absolut fehlerfrei zu arbeiten, wie der Franzose betont: "Magny-Cours ist kein selektiver Kurs - stattdessen sind die Abstände zwischen den Autos oft sehr klein, noch viel mehr als wir das beim vergangenen Rennen in Indianapolis gesehen haben. Sogar Hundertstelsekunden können einen Unterschied von vier oder fünf Startplätzen ausmachen. Aus diesem Grund wird unsere Fähigkeit, das absolute Maximum aus unserem Paket zu holen, von großer Bedeutung sein."

Einer weiteren wichtigen Bedeutung kommen in Magny-Cours die Randsteine zu: "Dies betrifft vor allem die letzte Schikane. Sie können zu Problemen führen, wenn die Autos den Kontakt zum Boden verlieren. Wir müssen aus diesem Grund Vorkehrungen treffen und den Drehzahlbegrenzer sauber kalibrieren, sodass der Motor nicht überdreht wird, wenn die Autos durch die Schikanen hüpfen."