• 29.06.2004 13:00

  • von Fabian Hust

Head hadert mit dem Unvermögen seines Teams

Patrick Head muss zugeben, dass die neue Teamführung unter Sam Michael bisher nicht vom Erfolg gekrönt war

(Motorsport-Total.com) - Unglücklicher hätte der Einstand von Sam Michael, dem neuen Technischen Direktor des BMW-Williams-Teams wohl nicht verlaufen können. Patrick Head, der frühere technische Direktor des Teams, bereut seine Entscheidung jedoch nicht und sieht in der Beförderung des Australiers eine langfristige Entscheidung: "Bisher ist der Beweis noch nicht erbracht, dass es die richtige Entscheidung war, aber ich bin mir sicher, dass die Zukunft dies zeigen wird."

Titel-Bild zur News: Patrick Head

Patrick Head ist von den letzten drei Rennen alles andere als begeistert

"Ein Punkt auf dem Nürburgring, weil unsere Fahrer sich dazu entschieden haben, in der ersten Kurve ineinander zu fahren", fasst der Brite in der 'Sunday Times' den Großen Preis von Europa nüchtern zusammen. "Wir bitten unsere Fahrer oft, in der ersten Kurve vorsichtig zu sein, aber schlussendlich kann man diese Entscheidungen, die im Bruchteil einer Sekunde getroffen werden, nicht kontrollieren."#w1#

Auch das vorletzte Rennen in Montreal verlief für das Team alles andere als nach Plan: "Wir haben aus Kanada keine Punkte mitgenommen, obwohl wir auf dem zweiten und fünften Platz ins Ziel gekommen sind, weil wir einen idiotischen Verstoß begangen haben, der auf vier verschiedenen Ebenen des Unternehmens hätte bemerkt werden müssen."

Auch das Rennen in Indianapolis musste das Team schnell abhaken: "Ebenfalls nichts hat uns das Rennen in Indy eingebracht, obwohl wir uns auf den Plätzen fünf und sechs qualifizierten. Zum Teil dafür verantwortlich war ein dummes Problem auf der Startaufstellung, als die Mechaniker versuchten, den Startermotor zu spät in das Heck des Autos zu bekommen und plötzlich realisierten, dass er nicht passen würde - was wirklich vermeidbar ist - und dann die Entscheidung getroffen wurde, den Fahrer zu spät in das Ersatzauto wechseln zu lassen."

Head muss zugeben, dass die Vorkommnisse der vergangenen drei Rennen keineswegs dem Team gut getan haben. Dennoch sieht er seinen Rückzug von seinem Posten im Team als gerechtfertigt an: "In der Vergangenheit habe ich 14 Stunden am Tag gearbeitet, wenn wir schwierige Zeiten hatten, und das sieben Tage in der Woche. Nun habe ich jedoch eine junge Familie und ich lebe in London - meine Frau ist ein geborenes Stadtkind, das denkt, dass Gras unnatürlich ist - und ich bin alt und weise genug, nicht so viel Zeit auf diese Weise gegenüber ihnen zu opfern. Ich werde 50 Stunden arbeiten, Sam wird 70 Stunden und mehr arbeiten.