Ralf Schumacher in Magny-Cours nicht am Start
Nach seinem Unfall in Indianapolis verzichtet Ralf Schumacher auf einen Start in Frankreich - Gené im zweiten BMW-Williams
(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher wird wie erwartet nicht am Grand Prix von Frankreich am kommenden Sonntag teilnehmen. Um sich gänzlich von den Folgen seines schweren Unfalls in Indianapolis auskurieren zu können, verzichtet der BMW-Williams-Pilot auf einen Start.

© xpb.cc
"Schumi II" wird seinen Vorjahressieg in Magny-Cours nicht verteidigen
Willi Weber, Manager des Deutschen, der am Mittwoch seinen 29. Geburtstag feiert, erklärte gestern im Rahmen des DTM-Rennens am Norisring gegenüber 'auto motor und sport', ein Antreten seines Schützlings in Magny-Cours sei "äußert unwahrscheinlich". Selbst wenn "Schumi II" die Untersuchungen seiner eigenen Ärzte positiv überstehen würde, stünde noch ein weiterer Check bei FIA-Medical-Chef Prof. Sid Watkins an, der wohl kaum grünes Licht erteilen würde.#w1#
Pause wegen Gehirnerschütterung notwendig
Grund für die Pause Schumachers ist übrigens hauptsächlich die Gehirnerschütterung, die er sich beim Einschlag bei 300 km/h in die Betonmauer in Indianapolis zugezogen hat. Zwar spürt der 28-Jährige auch nach wie vor Rückenschmerzen und Beschwerden wegen der vielen Blutergüsse am ganzen Körper, doch die Gehirnerschütterung gab letztlich den Ausschlag - wie übrigens schon in Monza vor einem Jahr, als der Kerpener nach einem Testunfall das Freitagstraining bestritt, dann aber vorzeitig nach Hause flog.
Durch den Ausfall des BMW-Williams-Stammpiloten kommt Test- und Ersatzfahrer Marc Gené zu seinem zweiten Einsatz für den britisch-deutschen Rennstall nach Monza im Vorjahr. Der Spanier konnte sich bei Testfahrten in Jerez de la Frontera letzte Woche intensiv auf seine Aufgabe vorbereiten und fiebert seinem erst zweiten Grand Prix seit Anfang 2001 vorfreudig entgegen. WM-Punkte und eine gute Performance müssen für ihn das Ziel sein.
77 g wirkten beim Unfall auf Ralf Schumachers Körper
Indes wurde der Unfallhergang von Ralf Schumacher in Indianapolis analysiert: Der Deutsche schlug mit genau 298 km/h sechs Meter abseits der modernen 'SAFER'-Barrieren in die Wand ein, erwischte aber zum Glück einen "perfekten" Winkel, wie Sam Michael, Technischer Direktor des Williams-Teams, erklärte. Die Verzögerung entsprach kurzzeitig der 77-fachen Erdbeschleunigung, was die Gehirnerschütterung ausgelöst hat.
Ob Schumacher eine Woche nach dem Grand Prix von Frankreich in Silverstone wieder an den Start gehen kann, erscheint zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls unwahrscheinlich. Logisch wäre ein Comeback am 25. Juli am Hockenheimring. Der WM-Zug ist für den BMW-Williams-Piloten dieses Jahr ohnehin schon abgefahren, also kann er sich vollständig regenerieren und anschließend auf seine letzten Rennen vor dem Wechsel zu Toyota konzentrieren.

