• 28.06.2004 12:39

Bei Renault träumt man vom Heimsieg

Trulli will für Renault beim Heimrennen in Magny-Cours den Sieg einfahren, Alonso will eine stärkere zweite Saisonhälfte einläuten

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem ersten Formel-1-Sieg in Monaco soll der zweite Streich beim Heimrennen von Renault in Frankreich folgen - geht es nach dem Willen von Jarno Trulli: "Das kommende Wochenende bedeutet mir sehr viel. Ich empfinde es als weiteres Heimrennen. Die Unterstützung in Frankreich habe ich immer sehr genossen, und ich würde den Fans gerne mit einer guten Leistung danken. Daneben ist dieses Rennen natürlich auch für Renault enorm wichtig. Ich werde wie immer versuchen, so gut wie möglich zu fahren und aus mir und dem R24 das Optimum herauszuholen. Es wäre ein fantastisches Erlebnis für das Team und mich, wenn wir in Magny-Cours gewinnen könnten."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Mit seinem persönlichen Abschneiden ist Fernando Alonso nicht zufrieden

Mit 66 WM-Punkten rangiert Renault im Moment auf Platz zwei der Konstrukteurswertung. Der Italiener ist mit der Vorstellung seines Teams zufrieden: "Ich finde, wir schlagen uns sehr gut. Aber wir dürfen nicht übersehen, dass uns BAR auf manchen Gebieten und einigen Strecken überlegen ist. Wir müssen uns bei den kommenden Rennen darauf konzentrieren, immer dass Beste aus unserem Auto herauszuholen und zugleich unsere Performance zu verbessern, wenn wir auch am Saisonende noch auf dem zweiten WM-Platz stehen möchten. Ich kenne das Team mittlerweile sehr gut und weiß, dass wir dazu in der Lage sind. Mein persönliches Ziel lautet, in der Fahrerweltmeisterschaft Dritter zu werden."#w1#

In Bezug auf Magny-Cours meint der Römer: "Es ist geradezu ein Musterbeispiel für einen 'technischen' Kurs. Du findest innerhalb einer Runde alle Arten von Kurven, und das Auto sollte überall gleich gut funktionieren. Um hier schnell zu sein, brauchst du ein agiles Handling und Stabilität bei schnellen Richtungswechseln - besonders in den schnellen Sektionen der Kurven 2 und 3, 6 und 7 sowie 11 und 12. Eine solche Abstimmung bringt es mit sich, dass sich das Auto in den engen Haarnadeln und der Schikane nicht ideal verhält. Das musst du eben fahrerisch ausgleichen. Die schnellen Abschnitte jedenfalls entscheiden über die Rundenzeit und darüber, ob dich im Rennen jemand überholen kann oder nicht.

Bei Teamkollege Fernando Alonso fällt das Fazit der ersten Saisonhälfte nicht ganz so gut aus: "Insgesamt läuft es sogar besser als erwartet - allerdings eher bezogen auf unsere Platzierung in der Konstrukteurs-WM als meine Position in der Fahrerwertung. Es überrascht uns, zur Saisonmitte als Zweiter dazustehen. McLaren und Williams haben nachgelassen, aber mit BAR kam ein stark verbesserter Gegner dazu. Allerdings liegen alle diese Teams momentan hinter uns. Ich erwarte einen harten Kampf bis zum Saisonende. Meinen fünften Platz bewerte ich nicht so negativ, wie er vielleicht nach außen wirkt. Ich bin in drei Rennen ausgefallen und musste zwei Mal von ganz hinten starten. Deshalb bin ich einigermaßen zufrieden, hoffe aber, in der zweiten Saisonhälfte stärker auftrumpfen zu können.

Worauf kommt es in Magny-Cours aus Sicht des Piloten an? Alonso: "Magny-Cours ist ein eigenartiger Kurs, weil das Auto an verschiedenen Punkten der Strecke ganz unterschiedliche Stärken besitzen muss. Es gibt sehr schnelle Kurven, wo du ein steifes Setup und viel Abtrieb brauchst. Und dann sind da die sehr engen Kehren von Turn fünf und vor der letzten Schikane, wo Bremsstabilität und gute Traktion gefragt sind. Es ist nicht einfach, hier den richtigen Kompromiss zu finden. Der andere wesentliche Faktor besteht in der Auswahl der Reifen - die Asphalt-Temperaturen schwanken sehr stark. Dies müssen wir in allen unseren Überlegungen berücksichtigen."

Renault feiert das 25-jährige Jubiläum des ersten Formel-1-Sieges. Was bedeutet dem Spanier das als Fahrer? "Wie immer, wenn viele Fans hinter dir stehen und dich anfeuern, gibt es einen kleinen Extraschub Motivation. Wir sind das einzige französische Team. Einen Grand Prix in der Heimat von Renault zu bestreiten, ist etwas ganz Besonderes. Die Fans freuen sich, uns fahren zu sehen und unterstützen uns großartig. Ich hoffe, dass wir ihnen mit einem guten Ergebnis etwas zurückzahlen können."