Lotus-Streit: Ehemaliger Premierminister schaltet sich ein

Das Lotus-Team will sich nicht mehr zum Rechtsstreit mit der Lotus-Gruppe äußern - Treffen zwischen Teilhaber und ehemaligen Premierminister von Malaysia

(Motorsport-Total.com) - Der Streit zwischen der Lotus-Gruppe und dem Formel-1-Rennstall von Tony Fernandes, der ab 2011 als Team Lotus an den Start gehen möchte, soll ab sofort nicht mehr in der Öffentlichkeit ausgetragen werden: "Wir werden zu dieser Angelegenheit nicht mehr Stellung nehmen, bis sie ausgeräumt ist", erklärt ein Lotus-Sprecher auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Mahathir bin Mohamad

Mahathir bin Mohamad ist glühender Fan des Lotus-Teams von Tony Fernandes

Das stellt eine plötzliche Kehrtwende dar, denn vor einigen Tagen wurde uns noch proaktiv ein Interview mit Geschäftsführer Riad Asmat angeboten. Doch nach einem Treffen zwischen Dato' Kamarudin Meranun, einem Teilhaber des Lotus-Teams, und Mahathir bin Mohamad, dem ehemaligen Premierminister von Malaysia, wurde vereinbart, dass der Streit mit der Lotus-Gruppe vorerst nur noch hinter verschlossenen Türen ausgetragen werden soll.#w1#

Mahathir ist heute einflussreicher Berater des malaysischen Staatskonzerns Proton, dem die Lotus-Gruppe angehört. Es wird vermutet, dass er eher auf der Seite des Teams als auf der der Lotus-Gruppe steht, zumal Mahathir als leidenschaftlicher Formel-1-Fan gilt - er war es, der die Königsklasse des Motorsports 1999 in sein Land geholt und die dafür notwendigen Finanzmittel zur Verfügung gestellt hat.

Das Lotus-Team gibt indes mittels einer vorerst letzten Pressemitteilung bekannt: "Wir glauben, dass wir uns im Recht befinden, und als Folge des Treffens werden wir uns zu dieser Angelegenheit nicht mehr äußern. Damit folgen wir dem Ratschlag von Dr. Mahathir. Weil wir ihn sehr respektieren, kommen wir seinem Wunsch nach, denn er hat uns von Anfang an unterstützt und seine Unterstützung war für unser Wachstum unerlässlich."

Knackpunkt im Rechtsstreit zwischen der Lotus-Gruppe um Ex-Mateschitz-Assistent Dany Bahar und dem Formel-1-Team ist, ob David Hunt bisher rechtmäßiger Besitzer des Namens Team Lotus war. Denn Hunt hat die Lizenz zur Verwendung dieser Marke an Fernandes verkauft, der dadurch nicht mehr auf die von der Lotus-Gruppe ausgestellte Lizenz angewiesen war. Die Lotus-Gruppe behauptet aber, dass sie alle Ansprüche auf alle Lotus-Marken, auch Team Lotus, besitzt.