Lotus in Problemen? "Formel 1 ist das eigentliche Problem"

Vor dem Hintergrund der gerade laufenden Klage einiger Lotus-Zulieferer spricht der stellvertretende Teamchef Gastaldi von einem "Strukturproblem" in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Um die Finanzsituation des Lotus-Teams ist es (wieder einmal) nicht zum Besten bestellt. Nachdem es bereits anno 2013 wiederholt zu Zahlungsverzögerungen gekommen war und man als Konsequenz daraus unter anderem das sportliche Zugpferd Kimi Räikkönen ziehen lassen musste, gibt es nun erneut Schwierigkeiten beim internen Zahlungsverkehr.

Titel-Bild zur News: Federico Gastaldi

Federico Gastaldi sieht die Ursache für Lotus' Probleme in der Struktur der Formel 1 Zoom

Aus diesem Grund haben mehrere Zulieferfirmen die Initiative ergriffen und zu Beginn dieser Woche vor dem Gläubigergericht in London gegen Lotus geklagt. Ein Insolvenzverfahren wurde noch nicht eröffnet, doch der Gang vor das Gläubigergericht ist in Großbritannien der letzte Schritt vor einer Insolvenz.

Nachdem Lotus-Geschäftsführer Matthew Carter bereits betont hat, dass er sich ungeachtet des Gerichtsprozesses keine Sorgen um die Zukunft des Rennstalls macht, springt nun auch der stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi auf diesen Zug auf. "Wir haben alles unter Kontrolle, aber solche Dinge sollten nicht passieren", ärgert sich Gastaldi gegenüber 'Motorsport.com' nicht nur über den Prozess an sich, sondern auch darüber, dass die Information darüber überhaupt ans Licht der Öffentlichkeit gedrungen ist.

Anstatt aber die Abläufe im eigenen Team zu hinterfragen, prangert Gastaldi die Formel 1 als Ganzes an. "Die Teams sitzen alles andere als in einem Boot. Auch so etwas wie einen einheitlichen Fahrplan gibt es nicht. Und das ist das eigentliche Problem", sagt der stellvertretende Lotus-Teamchef und spricht von einem "Strukturproblem" innerhalb der Königsklasse.

Wird der aktuelle Kurs weiterverfolgt, ist es laut Gastaldi nur noch eine Frage der Zeit, bis man die Anzahl der Formel-1-Teams an einer Hand abzählen kann. "Wenn es der Wunsch der großen Teams ist, dass nur noch Mercedes und Ferrari gegeneinander antreten, dann werden alle anderen gehen müssen." Am Montag, den 20. Juli, rollt das Gläubigergericht in London den Fall Lotus neu auf. Fortsetzung folgt...

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