Lotus ignoriert Vorgaben: "Pirelli war zu vorsichtig"

(Motorsport-Total.com) - Maximal 15 Runden auf Weich, maximal 35 Runden auf Medium: So lauteten die Angaben, die Pirelli den Teams vor dem Großen Preis von Indien nahelegte. Doch einige Teams hielten sich nicht an die Vorgaben des Reifenherstellers: Während Adrian Sutil in seinem Force India 19 Runden auf dem weichen Reifen drehte, strapazierte Lotus die Medium-Mischung ziemlich: Romain Grosjean fuhr 47 Runden lang auf der härteren Mischung, Kimi Räikkönen schaffte gar 51 Umläufe.

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Bei Lotus strapazierte man die Reifen bis aufs Äußerste Zoom

Bei Pirelli war man aufgrund der missachteten Vorgaben gar nicht erfreut, doch bei Lotus meint man, dass die Zahlen des Reifenherstellers ein wenig zu vorsichtig kalkuliert gewesen seien. Laut Technikchef Alan Permane habe man sich zuvor sogar bei Renndirektor Charlie Whiting erkundigt, ob man die Vorgaben auch überziehen dürfe - oder ob die Angaben als definitive Richtlinie gelten. "Ich habe mit Charlie gesprochen, ob er damit einverstanden sei - und das war er", berichtet Permane gegenüber 'Autosport'.

"Die Empfehlung sollte nicht erzwungen werden und wir waren sehr, sehr sicher. Es gab keine Sicherheitsprobleme." Pirelli hatte nämlich laut Lotus einfach den Rahmen so gesteckt, dass jedes Team ihn einhalten könne, doch bei Lotus weiß man, dass man in Sachen Reifenschonen eines der besten Teams ist. "Wir wussten, dass wir sehr komfortabel in dem Bereich liegen und noch mehr schaffen können", betont Permane.

Auch Teamchef Eric Boullier war mit der Entscheidung seiner Techniker einverstanden. "Unsere eigenen Anzeichen waren gut. Wir waren glücklich zeigen zu können, dass Pirelli falsch lag." Eigentlich wollte man Räikkönen noch zwei Runden länger draußen lassen, doch die Reifen brachen beim Finnen so stark ein, dass man kurz vor Rennende noch einmal neue Pneus aufziehen lassen musste.