• 27.10.2013 17:20

  • von Fabian Hust

Lotus: Grosjean sensationell

Während Kimi Räikkönen in Indien ein verkorkstes Rennen erlebte, zeigte Romain Grosjean eines seiner bisher besten Rennen

(Motorsport-Total.com) - Für Kimi Räikkönen endete der Große Preis von Indien auf einem für ihn enttäuschenden siebten Rang. Im Vergleich zur Startposition verlor der Finne also eine Position. Ganz im Gegensatz dazu schaffte Teamkollege Romain Grosjean das Kunststück, mit nur einem Boxenstopp vom 17. Startplatz bis auf die dritte Position nach vorn zu kommen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean war sichtbar glücklich, wieder auf dem Podium zu stehen Zoom

"Wenn man mir gestern gesagt hätte, dass ich hier auf dem Podium stehen würde, dann hätte ich gesagt, dass derjenige verrückt ist", so Grosjean. "Direkt von Beginn des Rennens an fühlte ich mich auf den weicheren Reifen wohl, und wir sahen ziemlich gut in Form aus. Dann montierten wir die Medium-Reifen, und das Auto war wirklich schnell."

"Ich verlor viel Zeit hinter Esteban Gutierrez, was uns vielleicht den Kampf um die zweite Position kostete. Aber wir schafften es, uns danach wieder gut zu erholen. Als ich sah, dass ich bei noch verbleibenden 27 Runden vor Felipe Massa Vierter war, wusste ich, dass es gegen ihn eng werden würde, da wir auf die Reifen achten mussten. Zudem hatten wir am Ende des Rennens ein Problem mit dem Motor, was die Dinge ziemlich schwierig gestaltet hat."

Räikkönen ließen die Reifen im Stich

"In den letzten Runden hatte Kimi mit seinen Reifen wirklich zu kämpfen, also schaffte ich es, an ihm vorbei zu kommen. Glücklicherweise hatte ich ausreichend Geschwindigkeit, um Felipe hinter mir zu halten. Vor dem Rennen war unsere beste Vorhersage der vierte Rang, sollten wir einen starken Start und ein perfektes Rennen haben. Das war also ein unglaubliches Ergebnis und vom Team eine großartige Leistung."

"Wir sind wohl die ersten 20 Runden ohne Bremswirkung gefahren, da diese massiv überhitzten", so Räikkönen. "Jedes Mal, wenn ich jemandem nahe kam, verlor ich die Bremsen. Am Ende des Rennens ging mir die Leistung der Reifen aus, es war also ein ziemlich enttäuschender Tag."

"Ich wusste, dass die Reifen ziemlich schnell nachlassen würden, aber es gab für mich nicht viel zu verlieren, als ich versuchte, es ins Ziel zu schaffen oder alternativ einen zusätzlichen Boxenstopp einzulegen, in beiden Fällen verliert man Zeit. Schlussendlich funktionierte es nicht."

Grosjean musste seinen Motor schonen

"Es war ein ereignisvolles Wochenende", so Teamchef Eric Boullier. "Schlussendlich war das brillante Arbeit des Teams und eine großartige Leistung von Romain, der ein sehr starkes Rennen hatte und es schaffte, seine Leistung der Reifen bis zum Ende aufrechtzuerhalten. Er war heute trotz der Tatsache schnell, dass er seinen Motor schonen musste, und es ist für das gesamte Team eine gute Belohnung, auf dem Podium zu stehen."

"Natürlich ist es enttäuschend, dass die Reifen bei Kimi nicht lang genug hielten, denn es wäre für das Team ein unglaubliches Ergebnis geworden, die Plätze drei und vier zu sichern, und es wäre für die Konstrukteursmeisterschaft sehr nützlich gewesen. Aber wir werden bis zum Ende der Saison hart kämpfen und den anderen Teams ein paar Kopfschmerzen bereiten."

"Das war von beiden Fahrern ein fantastisches Rennen", so Chefingenieur Alan Permane. "Allerdings funktionierte die Strategie bei Kimi nicht ganz. Wir begannen mit dem Plan, mit ihm zwei Stopps durchzuführen, aber als er Zeit hinter Nico Hülkenberg verlor, entschieden wir uns dazu, ihn auf einen Stopp zu setzen. Unglücklicherweise hielten die Reifen nicht so lang, wie das notwendig gewesen wäre, und er wurde dazu gezwungen, einen späten Stopp einzulegen, um frische Gummis aufzuziehen."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Indien, Sonntag


"Das war von Romain einmal mehr eine fantastische Fahrt und eine großartige Entscheidung seines Strategieteams, dank der er vom 17. bis auf den dritten Rang nach vorn kam. Das war einfach brillant. Der Druckluftverbrauch des pneumatischen Systems am Motor von Romain bereitete uns große Sorgen, und wir mussten jeden Trick nutzen, um zu verhindern, dass er wie in Singapur ausfällt - obwohl wir dafür eine Lösung installiert hatten, wir werden uns dies also vor Abu Dhabi noch einmal anschauen."