• 06.11.2014 21:12

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Lotus E22: Die launische Diva

Romain Grosjean und sein Lotus-Team können die plötzlichen Performance-Veränderungen des E22 nicht erklären: "Fragt das Auto" - Vorhersagen unmöglich

(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean wird voraussichtlich auch 2015 in einem Lotus sitzen. Die Vertragsverlängerung des Genfers soll womöglich noch an diesem Wochenende in Brasilien verkündet werden. Der 28-Jährige glaubt an die Mannschaft aus Enstone. Zwei Rennen lang muss er in diesem Jahr noch die "launische Diva" E22 ertragen, im kommenden Jahr soll mit dem E23 und dem Mercedes-Antrieb alles besser werden - und vor allem berechenbarer.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Die "Diva" Lotus E22 setzte sich nur selten sportlich gut in Szene Zoom

"Fragt das Auto", scherzt Grosjean auf die Frage, wie gut er beim kommenden Rennen abschneiden könne. "Es ist total schwierig, unsere Leistungen zu prognostizieren. Nehmen wir mal das Beispiel Austin: am Freitag sehr mittelmäßig, Samstagmorgen sehr gut, im Qualifying richtig schlecht und im Rennen wieder in Ordnung. Wir haben am Auto nichts verändert, aber trotzdem fühlte es sich im Rennen wieder viel besser an."

"Das ist eine der Charakteristiken des E22. Er reagiert sehr sensibel auf kleinste Veränderungen", beschreibt der Franzose. Am vergangenen Wochenende in Austin war vor allem überraschend, dass plötzlich Teamkollege Pastor Maldonado phasenweise stark agieren konnte. "Pastor hatte in Austin einen neuen Unterboden, den ich schon vier Rennen zuvor bekommen hatte. Der funktionierte richtig gut. Der Unterboden ist ein Teil, dessen Leistung stark von der Laufleistung beeinflusst wird. Meiner arbeitet deswegen nicht mehr ganz so gut", erklärt Grosjean das Geheimnis.

Der 28-Jährige möchte die laufende Saison, die aus Lotus-Sicht alles andere als positiv verläuft, schnell abhaken und nach vorn blicken. 2015 wechselt das Team den Antriebspartner. Statt Renault arbeitet man künftig mit Mercedes zusammen - ein Lichtblick für die Mannschaft. "Für das Team ist das sehr wichtig. Der Mercedes-Antrieb hat mehr Power, ist anders konstruiert, sodass man das Auto einfacher entsprechend entwerfen kann", sagt Grosjean.

"Im vergangenen Jahr haben wir mindestens eine Liga höher gespielt. Wir konnten es mit Mercedes, Ferrari und manchmal mit Red Bull aufnehmen. Wenn man bedenkt, wie viel höher deren Budgets sind, dann war das wirklich unerwartet und außergewöhnlich. Wenn wir im kommenden Jahr so agieren können wie Williams in diesem Jahr, dann wäre das sehr gut", meint er voller Zuversicht. "Ich bin sicher, dass die Jungs in Enstone immer noch wissen, wie man ein gutes Auto baut."

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