• 11.03.2010 15:09

  • von Roman Wittemeier

Lotus-Boss: "Eines Tages werden wir Weltmeister"

Lotus-Teamchef Tony Fernandes ist stolz auf die bisherige Leistung seiner Mannschaft: "Mehr erreicht, als wir uns erträumt hatten"

(Motorsport-Total.com) - Viele Fachleute halten Lotus für das bislang beste der drei neuen Teams. Die Mannschaft aus Malaysia mit dem britischen Traditionsnamen legte bei den Testfahrten viele Kilometer zurück und war teils sogar recht schnell. "Wir haben jetzt schon mehr erreicht, als wir es uns erträumt hatten", jubelt Teamchef Tony Fernandes im 'Jakarta Globe'. Er sei stolz auf die Leistung seines Teams und gespannt auf das erste Rennen am Sonntag in Bahrain.

Titel-Bild zur News: Tony Fernandez

Tony Fernandes will mit seiner Lotus-Mannschaft ganz nach oben

"Wir werden diesen Weg weiter beschreiten und irgendwann Weltmeister werden", artikuliert der AirAsia-Boss eine mutige Kampfansage. "Wir sind nicht hier, um Zweiter zu werden, sondern wir wollen siegen. Natürlich wird das nicht dieses oder nächstes Jahr passieren." Man wolle dem Namen Lotus zu noch mehr Glanz verhelfen, die Erfolge von Jim Clark, Graham Hill und Co. seien enormer Ansporn und Verpflichtung zugleich.#w1#

"Es ist doch erstaunlich, wenn man es schafft, innerhalb von fünf Monaten 8.500 Teile zu bauen und damit dann nur vier Sekunden hinter der Spitze zu liegen", sagt Fernandes mit einem Lächeln. "Man muss bedenken, dass wir gegen Teams antreten, die so etwas schon seit 70 oder 80 Jahren machen." Entsprechend gehe man mit bescheidenen Ansprüchen in die neue Saison: "Unser Ziel ist es, möglichst jedes Rennen zu beenden und bestes der neuen Teams zu werden."

Es geht nicht nur um Punkte, sondern auch um Ehre und Spaß. Fernandes und Virgin-Chef Richard Branson haben eine Wette vereinbart. Es geht darum, wer am Ende der Saison das bessere neue Team hat. "Wenn ich verliere, muss ich in seinem Flugzeug Stewardess spielen, wenn er verliert, muss er in meinem Flugzeug auftreten. Wir haben sogar schon die Routen ausgewählt. Er müsste London-Kuala Lumpur machen, in meinem Fall wäre es London-Lagos", lacht Fernandes.

¿pbvin|512|2515||0|1pb¿Belächelt wird sein Team auch in anderem Sinne. Viele Piloten der etablierten Teams haben in den neuen Teams eine Gefahr ausgemacht. Mit den langsamen Fahrzeugen auf der Strecke und möglicherweise vielen Defekten könne es kritisch werden, so der Tenor. "Es ist doch gut, wenn Leute über dich lachen. Dann nehmen sie dich nicht richtig ernst", sagt der Lotus-Teamchef. "Mich kümmert das alles nicht. Denn irgendwer muss doch mal neu anfangen."

In den kommenden Jahren will Lotus schnell aufholen. Das neue Ressource-Restriction-Agreement (RRA), das 2011 in Kraft tritt, soll helfen. "Perfektes Timing", freut sich Fernandes, dessen Team mit einem Budget von rund 65 Millionen Euro agiert. "Umweltthemen werden wichtiger, Autos werden interessanter, der Sport bekommt mehr Aufmerksamkeit und die Kosten sinken. Das wird Teams wie Lotus helfen. Außerdem helfen Teams wie das unsere dabei, den Sport wirklich global aufzustellen."