Lola: Comeback zur Saison 2014?

Der britische Rennwagenhersteller Lola erwägt eine Rückkehr in die Königsklasse - Teambesitzer Martin Birrane hat Absage durch die FIA nie überwunden

(Motorsport-Total.com) - Im Vorfeld der Formel-1-Saison 2010 musste Lola den Teams von HRT und Virgin sowie kurz darauf auch Lotus den Vortritt lassen, als es darum ging, einen der begehrten Plätze im Starterfeld der Königsklasse zu ergattern. Nun unternimmt der britische Chassis-Hersteller für den Beginn der V6-Turbo-Ära zur Saison 2014 offenbar einen neuen Anlauf.

Titel-Bild zur News: Martin Birrane

Lola-Besitzer Martin Birrane kann sich ein Formel-1-Comeback 2014 gut vorstellen

Wie Lola-Besitzer Martin Birrane bestätigt, wurde das Formel-1-Programm der Firma im Winter 2009/2010 nach Absage durch die FIA nicht dauerhaft auf Eis gelegt. Ganz im Gegenteil: Die eigens für den geplanten Einstieg zur Saison 2010 umfangreich modernisierte Fabrik im britischen Huntingdon ist nach wie vor intakt. Der Lola-Windkanal wurde in den vergangenen Jahren von nicht weniger als sechs Formel-1-Teams - unter anderem Sauber - genutzt.

"Wir befassen uns damit, wieder in die Formel 1 einzusteigen", wird Birrane von 'Autosport' zitiert. "Für die laufende Saison war das Timing für uns nicht ideal. Auch für die kommende Saison hätte es eines weiteren Redesigns bedurft. Wenn zur Saison 2014 die neue Motorenformel kommt, stellt das einen guten Zeitpunkt für einen Start dar." Lola spekuliert dabei entweder auf das Schließen eines der aktuellen zwölf Teams oder aber die erneute Ausschreibung eines 13. Platzes im Starterfeld, welchen das USF1-Team bereits in der Tasche hatte, bevor das Projekt letztlich scheiterte.

Laut Birrane würde das neue Projekt im Unterschied zum 2010er-Anlauf nicht aus seiner eigenen Tasche finanziert werden, sondern stattdessen von externen Geldgebern getragen werden. "Beim letzten Mal war ich darauf vorbereitet, die Kosten selbst zu stemmen, da es keine weitere Unterstützung gebraucht hätte, wenn es unter der 40-Millonen-Pfund-Grenze der FIA abgelaufen wäre", so der Lola-Besitzer.

"Im jetzigen Fall schaue ich mich nach einem externen Investor um, denn wenn wir es in der Startaufstellung nach vorn bringen wollen - und ich bin überzeugt davon, dass wir das schaffen können - dann braucht es mittlerweile einen höheren Aufwand." 40 Millionen Britische Pfund könnte Birrane eigener Aussage zufolge auch heute noch selbst tragen. Unabhängig davon gibt es bereits Gespräche mit potenziellen Partnern, wie er versichert.

Schmerz über Absage nie vollständig überwunden

Die Absage seitens der FIA im Dezember 2009 schmerzt den Lola-Besitzer auch heute noch, wie er gesteht: "Ich stand damals in engem Kontakt mit Bernie Ecclestone und Max Mosley. Sie wollten unseren Namen und unsere Marke dabei haben." Nach Ansicht Birranes haben sich der Formel-1-Zampano und der damalige FIA-Präsident in der Vielzahl der Bewerbungen neuer Teams allerdings verlaufen. "Letztlich war die ganze Geschichte so sehr von Politik geprägt, dass man sich für die falschen Teilnehmer entschieden hat", so Birrane verbittert.

Dabei war man vor knapp fünf Jahren bereits weit fortgeschritten. Der vormalige Super-Aguri-Konstrukteur Peter McCool wurde als Technischer Direktor verpflichtet. "Das Chassis stand bereits", erinnert sich McCool, der bei Lola inzwischen für anderweitige Projekte verantwortlich zeichnet, heute rückblickend gegenüber 'Autosport'. "Innerhalb von fünf Wochen nach Finalisierung des Projektplans waren wir im Windkanal. Das war etwa eine Woche vor der Absage durch die FIA", so McCool, der keinen Zweifel daran lässt, dass "wir das beste der neuen Teams gewesen wären".

So blieb der letztlich erfolglose Antritt zur Qualifikation für den Grand Prix von Australien 1997 in Melbourne der bis heute letzte Versuch Lolas, an einem Grand-Prix-Wochenende teilzunehmen. Im Unterschied zum geplanten Einstieg 2010 und zu den gegenwärtigen Plänen befand sich das Team Ende der 90er Jahre allerdings noch nicht im Besitz von Birrane. Stattdessen leitete Lola-Gründer Eric Broadley damals noch die Geschicke.

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