• 03.10.2009 17:53

  • von Fabian Hust

Liuzzi: "Ja, ich machte mir Sorgen"

Der Italiener über seine Gedanken vor seinem Comeback als Einsatzpilot, wie er die Wartezeit überbrückt hat und was er sich für 2010 erhofft

(Motorsport-Total.com) - Vitantonio Liuzzi erlebte eine schwierige Qualifikation zum Großen Preis von Japan. Der neue Teamkollege von Adrian Sutil kam lediglich auf Position 19, während es der Deutsche auf die vierte Position schaffte, bevor er anschließend von der Rennleitung bestraft wurde, weil er während einer gelben Flagge nicht vom Gas gegangen war. Nachdem es für den Italiener bei seinem Comeback in Monza noch richtig gut gelaufen war, war das Suzuka-Qualifying nach Singapur ein weiterer Schritt zurück.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Vitantonio Liuzzi erwartet, dass er bald wieder mehr von sich zeigen wird

"Zu Beginn war dies ein wenig ein Schock, aber ich liebe Kämpfe und Herausforderungen", so der an diesem Wochenende an einer Grippe leidende Rennfahrer im Interview mit 'formula1.com' auf seine Rückkehr in den Sport nach Monaten außerhalb des Autos angesprochen. "Natürlich möchtest du zu Beginn dein Potenzial zeigen, wie schnell du bist. Mit Sicherheit kommt von mir noch mehr."#w1#

Er sei "nicht wirklich" überrascht gewesen, wie schnell er in Monza bei der Musik war. Im Vorfeld habe er sich mit einem "virtuellen Test" in seinem Kopf auf den Einsatz vorbereitet. Auch sein Heimpublikum habe ihm in Monza "eine Menge geholfen": "Natürlich hätte das erste Wochenende in zwei völlig verschiedene Richtungen gehen können, und ich bin glücklich, dass es in jene Richtung ging, in der ich mich sehr schnell an das Auto gewöhnen konnte."

Andere Piloten, die im Verlauf der Saison in das kalte Wasser geworfen wurden - so zum Beispiel Luca Badoer oder Giancarlo Fisichella bei Ferrari -, taten sich wesentlich schwerer: "Natürlich gab es auch für mich zu Beginn ein großes Fragezeichen, schließlich war ich das gesamte Jahr über nicht gefahren. Und ja, ich machte mir Sorgen."

Doch am Ende überwog das Selbstvertrauen in das Auto und die eigene Geschwindigkeit. Zudem habe er sich durch Rennen in anderen Kategorien, wie in der A1GP oder der Speedcar-Serie, neben dem üblichen Fitnesstraining "scharf" gehalten: "Da habe ich realisiert, dass ich nicht den Hunger nach Herausforderungen und Kämpfen auf der Strecke verloren habe."


Fotos: Vitantonio Liuzzi, Großer Preis von Japan


Es habe ihn "getötet", die Formel-1-Rennen als Zuschauer verfolgen zu müssen. Der 28-Jährige zeigte sich zudem glücklich darüber, wie er im Fahrerlager nach beinahe zwei Jahren Abwesenheit als Einsatzpilot aufgenommen wurde, dass man sich für ihn freute, weil er wieder ein Einsatzcockpit zur Verfügung stehen hat: "Das war wirklich großartig zu sehen."

Vom Team fühlt sich Liuzzi unterstützt, auch wenn der Druck natürlich "generell sehr hoch" sei, wie das in der Formel 1 eben üblich ist. Nun hofft er, dass er 2010 weiter Rennen für den indischen Rennstall fahren kann. Er werde sich nach den fünf Rennen mit Teamchef Vijay Mallya an einen Tisch setzen und genau darüber sprechen: "Ich habe diesbezüglich ein ziemlich gutes Gefühl."