• 05.04.2009 10:05

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

"Liegate": Wie reagiert Mercedes?

Mercedes kann über die derzeitigen Ereignisse nicht glücklich sein, aber Norbert Haug stellt sich demonstrativ hinter das Formel-1-Programm

(Motorsport-Total.com) - Geschätzte 200 Millionen Euro hat Mercedes 2008 in die Formel 1 investiert - eine Investition, für die sich die Marke mit dem Stern natürlich einen Gegenwert erwartet. Aber die Spionageaffäre von 2007 ("Spygate") und die Lügenaffäre von Melbourne ("Liegate") werfen einen dunklen Schatten auf den deutschen Automobilhersteller.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Stern

Der Mercedes-Stern hat in der Formel 1 schon einmal deutlich heller geglänzt...

Ausgerechnet Lewis Hamilton, der jahrelang als perfekter Markenbotschafter aufgebaut wurde, steht nun in der Öffentlichkeit als Lügner da. Klarerweise muss sich ein Weltkonzern wie Mercedes nun überlegen, ob es noch Sinn macht, sich als Partner eines in Verruf geratenen Teams wie McLaren zu präsentieren, zumal man mit 40 Prozent sogar Mehrheitseigentümer ist. Norbert Haug meinte dazu heute Morgen, man werde die aktuelle Situation ausdiskutieren müssen.#w1#

"Ich bin nicht glücklich über die jetzige Situation, aber alles, was wir von Mercedes-Seite tun können, ist, offen und ehrlich mit dieser Sache umzugehen. Das Team versucht, so ehrlich und zugänglich wie möglich zu sein", gab der Mercedes-Sportchef im Rahmen einer Pressekonferenz zu Protokoll. "Ja, es stimmt, diese Situation ist nicht positiv für uns, aber für das Geld, das wir investieren, bekommen wir auch sehr viel positiven Gegenwert."

¿pbvin|512|1427||1pb¿Die Behauptung, McLaren produziere "eine Katastrophe nach der anderen", ließ Haug so nicht stehen: "Es ist für alle in der Automobilindustrie eine schwierige Zeit. Siege wären natürlich besser als solche Diskussionen, das ist klar. Aber man sollte nicht die positiven Seiten vergessen. Ja, wir haben die Weltmeisterschaft 2007 um einen Punkt verloren, aber 2008 haben sie uns mit einem Punkt Vorsprung gewonnen. Wir waren das Team, das am meisten in den Medien präsent war."

Doch der 56-Jährige gibt zu, dass er kein Versprechen für einen dauerhaften Verbleib von Mercedes in der Formel 1 abgeben kann: "Wenn ich gefragt werde, ob wir in zehn Jahren auch noch hier sein werden, dann kann ich keine Antwort geben. Das kann im Moment wahrscheinlich niemand, der ehrlich ist. Niemand weiß, wie sich das wirtschaftliche Umfeld entwickeln wird. Ich hoffe, dass es besser wird", so Haug.