Lenkt Haas ein? Zustimmung für Force-India-Preisgeld rückt näher

Haas stellt sich als einziges Team weiter gegen eine Fortführung der Preisgeldzahlung an Force India - McLaren und Renault haben weiterhin Bedenken gegen B-Teams

(Motorsport-Total.com) - Noch immer wartet Force India auf die Klärung, ob man das Preisgeld bekommen darf, das das Team vor der Insolvenz eingefahren hatte, allerdings rückt eine Lösung des Problems näher. Haas hatte sich als einziges Team dagegengestellt, weil man den Entry von Racing Point als neues Team sieht und man selbst zwei Jahre warten musste, bis man von den Geldtöpfen der Formel 1 etwas abbekam.

Titel-Bild zur News: Günther Steiner

Günther Steiner: Wie lange stellt sich Haas noch quer? Zoom

Teamchef Günther Steiner sagt nun, dass sich das Team noch einmal mit den Formel-1-Bossen zusammensetzen möchte, um eine Lösung zu finden. "Es gab Fortschritte, aber die kann ich nicht veröffentlichen. Ich muss an diesem Wochenende mit Chase (Carey, Formel-1-Boss; Anm. d. Red.) reden, um zu sehen, wohin es geht. Mehr weiß ich aber nicht. Uns wurden einige Informationen geschickt."

Bislang hat Force India seit August keine Preisgeldzahlungen mehr erhalten. Die Beteiligten wollten erst abwarten, wie sich die Situation um den Rennstall entwickelt. Das Team war in der Sommerpause im August in Insolvenz gegangen und schließlich von Racing Point übernommen worden.

Derweil gibt es von den Konkurrenten Bedenken, dass Force India in Zukunft zum Mercedes-B-Team werden könnte, auch wenn der Hersteller selbst das Team nicht gekauft hat. "Uns wurde versichert, dass B-Teams ein Thema ist, um das sich gekümmert wird", sagt McLaren-Geschäftsführer Zak Brown. McLaren war zunächst einer der Quertreiber gegen Force India - auch um ein Zeichen gegen B-Teams zu setzen.

"Wenn wir da nicht einschreiten, werden die großen Teams enger mit kleineren Teams zusammenarbeiten, um einen Weg zu finden, ihr Geld auszugeben", sagt er im Hinblick auf die bevorstehende Budgetgrenze. "Ich bin sehr besorgt, aber auch zuversichtlich, dass man etwas dagegen tun wird."


Fotostrecke: Aston Martin: Alle F1-Autos seit 1991, von Jordan über Force India & Co.

Gleiches fürchtet auch Renault-Teamchef Cyril Abiteboul. "Wenn das passiert, braucht man diese Konstellation. Sie ist für Mercedes verfügbar, für Ferrari und auch für Red Bull. Alle drei Topteams werden in der Situation sein - wir nicht. Das ist eine große Sorge", so der Franzose. "Aber wenn Liberty Media das tut, was sie sagen, dann habe ich keinen Grund für Zweifel."

Gut möglich, dass Renault und McLaren ihre Zustimmung für Force India an diese Bedingungen geknüpft haben. Bliebe nur noch Haas, die keine Skrupel haben, als einziges Team ihre Zustimmung zu verweigern. "Warum sollte ich das auch haben?", fragt Steiner. "Die anderen Teams sind so lange da, dass sie nicht wissen, wie es ist, zwei Jahre kein Geld zu bekommen." Es bleibt abzuwarten, wie Chase Carey das Team zum "Ja" umstimmen will.

Neueste Kommentare