• 11.10.2008 17:57

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Kubica: Wo ist das alte Entwicklungstempo?

Der BMW Sauber F1 Team Pilot über sein Qualifying und die seiner Meinung nach enttäuschende Entwicklungsgeschwindigkeit des Teams in diesem Jahr

(Motorsport-Total.com) - Für BMW Sauber F1 Team Pilot Robert Kubica endete die Qualifikation zum Großen Preis von Japan mit 0,575 Sekunden Rückstand auf Position sechs: "Ich bin über die heutige Leistung nicht wirklich überrascht. Nach dem gestrigen Tag habe ich diese Position erwartet, auch der Abstand ist mehr oder weniger derselbe."

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica ist über das diesjährige Entwicklungstempo enttäuscht

"Ich würde sagen, dass es keine große Überraschung ist. Natürlich würde ich es vorziehen, weiter vorne zu stehen und schneller zu sein, aber ich bin über das, was ich heute geleistet habe, ganz glücklich", so der Pole. "Ich war mit der Balance und dem Verhalten des Autos zufrieden, mehr hätte ich nicht tun können."#w1#

"Natürlich kann man immer noch etwas am Auto verbessern und hier und da noch eine Hundertstelsekunde finden, so dass man am Ende auf eine Runde gesehen um eine Zehntelsekunden schneller ist."

Grundsätzlich sei man aber im Vergleich zur Konkurrenz technisch zurückgefallen: "Wenn ich in Australien oder in Malaysia keine perfekte Runde fuhr, konnte ich dennoch in die erste Reihe fahren. Hier bin ich eine sehr gute Runde gefahren, befinde mich aber nur in der dritten Reihe. Das ist der Unterschied."

Teamkollege Nick Heidfeld wurde Opfer einer fragwürdigen Reifenwahl, als sich das Team entschied, im ersten Durchgang beim zweiten Versuch auf den Härtung Reifen zu bleiben: "Ich war ziemlich zuversichtlich, dass ich es schaffen würde", erinnert sich Kubica.

"Vor dem Versuch hatten wir darüber diskutiert, ob wir den weicheren Reifen montieren sollten. Ich sagte, dass ich mich auch so um 0,3 bis 0,4 Sekunden verbessern kann. Wir entschieden uns aus diesem Grund dazu, die weicheren Reifen zu sparen, da wir sie alle für den zweiten und dritten Qualifying-Teil benötigen würden."

Dass man mittlerweile selbst vor Renault und Toyota teilweise zurückstecken muss, enttäuscht Kubica: "Wir müssen einfach unsere Lektion daraus lernen, das meine ich nicht negativ sondern positiv. In der Saison 2006 bemerkte ich eine massive Steigerung während der Saison. Wir hatten uns ständig verbessert, bei jedem Rennen hatten wir etwas, das uns einen Vorteil verschaffte. In dieser Saison gab es Monate, in denen es nichts gab, was unser Auto wirklich verbessert hat. Natürlich versuchen die Jungs alles und es gibt neue Teile, aber wir verwenden sie nicht, das Auto ist nicht schneller."

"Natürlich gibt es etwas, das wir verbessern können, wir müssen nur analysieren, was wir verbessern können", fordert der Rennfahrer aus Krakau. "Im Hinblick auf das kommende Jahr bin ich sehr zuversichtlich, denn ich habe gesehen, dass wir uns von Jahr zu Jahr verbessern konnten, die Fortschritte gut waren. Dieses Jahr haben wir mehr zu kämpfen. Ich kenne die Gründe nicht, aber es muss welche dafür geben. Wir müssen diese verstehen und zu unserem normalen Entwicklungstempo zurückkehren."

Bei den Tests fuhr der Rennstall hinterher, in Australien war man dann konkurrenzfähig: "Über Wintertests wird viel geredet. Natürlich hatten wir einen langsamen Start, aber wir sind sehr stark in die Saison gestartet, was niemand erwartet hat. Definitiv stärker als 2006. Es wäre ideal, so stark in die Saison zu starten wie in diesem Jahr und dann eine Entwicklung zu haben wie 2006. Das müssen wir versuchen, kommendes Jahr hinzubekommen, wenn wir um die Weltmeisterschaft fahren wollen."

"Ich glaube an das Team, das sie wissen, was sie tun, ansonsten wäre ich nicht hier", so der 23-Jährige weiter. "Alle Leute, die am Auto arbeiten, haben gezeigt, dass sie ihre Arbeit verstehen. Kommendes Jahr gibt es aufgrund des neuen Reglements ein breiteres Fenster, um den richtigen Weg zu finden. Ich kann nur die Daumen drücken."