Herstellerteams vor dem Ausstieg?

Adam Parr von Williams glaubt, dass ein Herstellerteam aus der Formel 1 aussteigen könnte - Colin Kolles plädiert für standardisierte Teile

(Motorsport-Total.com) - Im Zuge der weltweiten Finanzmarktkrise nimmt die Kostendiskussion in der Formel 1 wieder stark an Fahrt auf. FIA-Präsident Max Mosley fordert sofortige und langfristige Maßnahmen, um den Verlust weiterer Teams zu verlieren. Diese Gefahr ist offenbar akuter, als viele im Fahrerlager derzeit wahrhaben wollen.

Titel-Bild zur News: Colin Kolles

Colin Kolles plädiert für mehr standardisierte Teile in der Formel 1

"Es besteht die Möglichkeit, dass ein oder zwei Teams aussteigen", erklärte Williams-Geschäftsführer Adam Parr gegenüber der 'BBC'. "Der logische Schluss wäre, dass es sich dabei um ein unabhängiges Team handelt, aber ich glaube nicht, dass das zwingend der Fall sein muss." Parr weiß auch, wo das Problem der Formel 1 begraben liegt: "Die Einnahmen, die den Teams zur Verfügung stehen, sind weniger als die Kosten für eine Teilnahme an diesem Sport."#w1#

Genau das will Mosley ändern. Seine derzeit im Raum stehende Idee ist die Einführung eines langlebigen Einheitsmotors, mit dem man seiner Meinung nach 90 Prozent des bisherigen Motorenbudgets einsparen könnte. Das ist freilich ein Ansatz, mit dem die Hersteller überhaupt nichts anfangen können - BMW hat sogar schon angedeutet, dass man in so einem Fall über einen Ausstieg aus der Formel 1 nachdenken würde.

Die kleinen Teams freilich finden solche Sparmaßnahmen gut: "Endlich wachen die Leute auf", wird beispielsweise Force-India-Teamchef Colin Kolles von 'autosport.com' zitiert. "Der beste Weg wäre, standardisierte Teile einzuführen. Kein Mensch weiß zum Beispiel, wie eine Bremsbelüftung aussieht, aber wir geben trotzdem Millionen dafür aus. Man kann den Faden weiterspinnen: Alle haben ein stufenloses Getriebe, warum also nicht standardisieren?"

Der Deutsche signalisierte seitens Force India sogar Zustimmung für den von Mosley vorgeschlagenen Einheitsmotor, obwohl er nachvollziehen kann, warum BMW und Co. sich bereits entschieden dagegen ausgesprochen haben: "Ich hätte kein Problem damit, ich bin kein Hersteller, aber für manche Hersteller geht das zu weit, denn sie wollen ihre eigene Identität nicht verlieren", gab Kolles zu Protokoll.

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