Kovalainen: Wie man in Brasilien am besten überholt

Heikki Kovalainen erklärt, wie man es im Zweikampf in Brasilien am besten anlegt und warum sich das Rennen wie ein Heim-Grand-Prix anfühlen könnte

(Motorsport-Total.com) - Heikki Kovalainen rechnet damit, in Brasilien beinahe das Gefühl eines Heimrennens zu erleben. Das liegt weder an seinen eigenen Nationalität, noch an der des Rennstalls, sondern ausschließlich am optischen Eindruck beim Blick auf die gewöhnlich prall gefüllten Tribünen. "Die Landesflagge Brasiliens enthält die gleichen Farben wie unser Farbschema", hat der Lotus-Pilot erkannt. "Also hoffe ich, dass wir auf den Tribünen die Lotus- und Brasilien-Farben sehen werden. Dann sieht es beinahe so aus, als wäre es unser Rennen."

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen, Jaime Alguersuari

Lotus-Pilot Kovalainen weiß, wie man in Brasilien Zweikämpfe gewinnt

Zuhause fühlt sich der Finne auch dank des Layouts der Rennstrecke in Interlagos, das ihm viel Freude bereitet. "Es ist einfach, hier einen guten Rhythmus zu finden", analysiert er den abwechslungsreichen Kurs. "Obwohl die Kurven sehr langsam sind, sind sie leicht überhöht und langgezogen. Man kann viel Geschwindigkeit mitnehmen, das Auto bewegt sich gut, sodass man früh beschleunigen kann.Es ist also nicht die klassische Abfolge, dass man zuerst bremst und dann eine Haarnadel durchfährt. Man verlangsamt, nützt die überhöhte Kurve und lehnt sich quasi nach außen und fährt dann weiter - alle langsamen Kurven sind hier so, das macht Spaß."

Kovalainens Überholstrategie

Doch damit nicht genug: Das Autodromo Carlos Pace begeistert nicht nur die Piloten aufgrund der flüssigen Kurven, sondern auch die Zuschauer. Kovalainen weiß, warum es in Brasilien stets spannende, actionreiche Rennen gibt: "Man kann hier überholen. Das liegt daran, dass es viele unterschiedliche Linien gibt - man kann innen und außen fahren und trotzdem die Geschwindigkeit halten. Wir werden viele spannende Manöver sehen, vor allem in der ersten Kurve."

Der 29-Jährige hat seine ganz eigene Strategie, wie man am besten an seinen Konkurrenten vorbeikommt. "Wenn man sich auf der Geraden neben einen anderen Piloten setzt, dann wird es schwierig vorbeizukommen, denn er weiß genau, wo man hinfährst", schildert Kovalainen. "Wenn man es aber in der Bremszone probiert, dann hat man eine gute Chance innen durch zu tauchen und den anderen auszubremsen. Und wenn er innen bleibt, dann nimmt man außen den Geschwindigkeitsüberschuss mit. Es ist also fast besser, den anderen spät zu attackieren als es bereits auf der Geraden zu probieren. Wenn man es planen kann, dann würde ich es zumindest so anlegen."

Kovalainen rechnet schon jetzt mit einer turbulenten Anfangsphase des Rennen. Worauf es dabei ankommt? "Es ist hier sehr schwierig, die Bremspunkte richtig zu erwischen, da man den Scheitelpunkt oft kaum sieht. Das ist vor allem in den ersten Runden von Bedeutung, wenn viele Autos um dich herum sind. Da ist es wichtig, den Eingang hinzubekommen. Durch die vielen möglichen Linien kann es beim Start schon passieren, dass fünf Autos nebeneinander durch die erste Kurve durchkommen wollen und man muss einfach versuchen, irgendwie Platz zu finden. Wenn es regnet, wird es sogar noch schwieriger."

Erste Kurve besonders wichtig

Von besonderer Bedeutung ist die abschüssige erste Kurve. Wenn man sie gut erwischt, dann hat dies enorme Auswirkungen, vor allem wenn man sich in einer Kampfgruppe befindet. "Die Passage vor der ersten Kurve, wo es bergab geht, ist entscheidend, um beim Ausgang der Kurve genügend Geschwindigkeit mitzunehmen, denn die Gerade danach ist sehr lang. Wenn das also funktioniert, dann ist man ordentlich platziert", erklärt Kovalainen.

Doch nicht nur die Strecke ist eine harte Nuss, auch die Umstände. Der Lotus-Pilot beschreibt die Ausnahmestellung: "Auf dieses Rennen muss man sich besser vorbereiten als auf andere, etwas länger pausieren und sich körperlich gut vorbereiten. Der Grund ist die Zeitumstellung." Dennoch sieht er sich als Fahrer diesbezüglich privilegiert: "Für mich ist es leichter als für viele andere im Team, die alles zusammenpacken müssen und dann wieder alles aufbauen müssen - das ist für den Rennstall eine große Herausforderung. Da habe ich es viel leichter."

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