Lotus: Bekanntgabe für 2011 in São Paulo?

Renault steht als neuer Motorenpartner längst fest, die Bekanntgabe steht aber noch aus - Gerüchte um Vitaly Petrov als Alternative auf Fahrerseite

(Motorsport-Total.com) - In Monza soll Heikki Kovalainen seinen Vertrag für 2011 unterschrieben haben, in Singapur dann Jarno Trulli. Zwischendurch wurde die Trennung von Cosworth bekannt gegeben - wenig überraschend, schließlich erzählt Teamchef Tony Fernandes "im Vertrauen" schon seit Monaten bereitwillig herum, dass er zu Renault wechseln wird. Aber offiziell ist bisher nur der Abschied von Cosworth.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato vor Bruno Senna

Nur noch eine Frage der Zeit: Wann bestätigt Lotus endlich Renault?

Das liegt wohl in erster Linie am schwelenden Rechtsstreit mit der Lotus-Gruppe, die dem malaysisch-britischen Team die Namensrechte an der Marke "Team Lotus" streitig machen möchte. Der malaysische Automobilhersteller Proton, Eigentümer der Lotus-Gruppe, flirtet zudem mit dem Renault-Konzern, weshalb sich die offizielle Bestätigung für die Neuauflage der legendären Formel-1-Partnerschaft Lotus-Renault verzögert hat.

Doch nun spricht sich das Gerücht herum, dass Renault-Konzernchef Carlos Ghosn in zwei Wochen in São Paulo erscheinen wird, um die Einigung am Rande des Grand Prix von Brasilien endlich auch offiziell zu kommunizieren. Damit ist die Motorenfrage endlich geklärt - aber darüber, wer nächstes Jahr in den Renncockpits sitzen wird, darf immer noch spekuliert werden. Angeblich könnte nämlich Renault für einen unerwarteten Wechsel sorgen.

So berichtet 'auto motor und sport', dass Vitaly Petrov seinen Renault-Vertrag für 2011 entgegen der Aussage von anderen Fahrern, die mit den Franzosen verhandelt haben und abgeblitzt sind, noch nicht sicher in der Tasche hat. "Auch Heidfeld und Sutil haben noch eine Chance", wird Teamchef Eric Boullier zitiert. Für diesen Fall könnte Petrov beim neuen Kundenteam Lotus geparkt werden - wahrscheinlich auf Kosten von Urgestein Trulli (36).

Das würde auch erklären, warum Petrovs Managerin Oksana Kossatschenko zwar bestätigt, dass ihr Schützling in den nächsten drei Jahren definitiv Formel 1 fahren wird, aber auf konkrete Fragen nach Renault ausweicht. Dass Petrov komplett fallen gelassen wird, gilt als ausgeschlossen: Angesichts des geplanten Rennens in Sotschi (ab 2014) ist er für Bernie Ecclestone, der ein Zugpferd für den russischen Markt benötigt, viel zu wichtig...


Fotos: Lotus, Großer Preis von Südkorea, Samstag


Im Gegensatz dazu ist ein Ende der Karriere von Trulli schon viel eher vorstellbar, denn der einfache Grand-Prix-Sieger wirkt in diesem Jahr nicht mehr sonderlich motiviert und verbringt an den Rennwochenenden meistens mehr Zeit mit seinen Freunden als mit den Lotus-Ingenieuren. Gegen die Variante Petrov zu Lotus sprechen allerdings die hartnäckigen Gerüchte, dass Trulli in Singapur für 2011 unterschrieben haben soll.