• 22.10.2010 15:05

  • von Marco Helgert

Lotus und Renault: Noch nichts Offizielles

Lotus möchte Renault-Motoren und Renault möchte ein weiteres Kundenteam - doch noch finden beide Parteien nicht recht zusammen - Teamname als Hemmschuh?

(Motorsport-Total.com) - Schon vor vielen Wochen gab es erste Gerüchte, dass Lotus aus dem Reigen der Cosworth-Teams ausbrechen könnte. Seither gab es einige Ankündigungen - offiziell wie auch hinter vorgehaltener Hand. Für Lotus ist dabei auf offizieller Seite nur eines sicher: Cosworth stellte das Team frei - und Getriebe und Hydraulik werden 2011 von Red Bull kommen.

Titel-Bild zur News:

Lotus Racing / Team Lotus - oder ganz anders? Welche Rolle spielt Renault?

Die dazu ideal passenden Renault-Triebwerke sollten längst bekannt gegeben werden, doch hinter den Kulissen scheint es zu brodeln. "Wir haben nichts bekannt gegeben, weil noch nichts unterzeichnet wurde", so Renault-Teamchef Eric Boullier zur Kundenteamfrage. "Aber Renault würde in Zukunft gern ein weiteres Team ausrüsten."#w1#

Glaubt man den Gerüchten aus dem Paddock, so steht und fällt alles mit dem Namen Lotus. Teamchef Tony Fernandes tritt in diesem Jahr mit einer Namenslizenz der Lotus-Gruppe an, die sich im Besitz von Proton befindet. Doch mit den Eigentümern überwarf er sich und möchte 2012 wieder mit dem traditionellen Namen Team Lotus antreten. Die Rechte daran erwarb er von David Hunt.

Die Lotus-Gruppe geht nun dagegen vor, denn der Name Lotus - so ihr Standpunkt - sei immer in ihrer Einflusssphäre. Ein Gerichtsverfahren ist Großbritannien ist diesbezüglich bereits in die Wege geleitet. Im schlimmsten Fall könnte Fernandes also den Namen Lotus verlieren. Doch auch ohne den Streit mit der Lotus-Gruppe soll es vor allem der Teamname sein, der den Renault-Deal verzögert.

Die Lotus-Gruppe gehört zu Proton und damit einem Konkurrenten von Renault. Zudem werden die Lotus-Modelle mit Toyota-Motoren bestückt. Das Abkommen mit den Japanern wurde unlängst sogar erneuert und massiv ausgebaut. Renault wiederum möchte keine Motoren an ein Team liefern, das mit einem Konkurrenten im Streit steht. Noch dazu, wo es bereits eine Zusammenarbeit bei kleinen Straßenmotoren gibt.

Sollte Fernandes - aus welchen Gründen auch immer - den Kampf um den Namen Lotus verlieren, wäre er gezwungen, den Namen seines Formel-1-Teams zu ändern. Und hier könnte Renault dann richtig blockieren, denn dazu würde er die Zustimmung aller Teams benötigen - auch die von Renault.

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