Kommt der MP4-18 am Nürburgring?

Nachdem Alex Wurz gestern mit dem neuen "Silberpfeil" erstmals auf vernünftige Zeiten kam, steht ein Debüt am Nürburgring bevor

(Motorsport-Total.com) - Der revolutionäre neue "Silberpfeil", mit dem Kimi Räikkönen und David Coulthard dieses Jahr den WM-Titel holen sollen, könnte schon ab dem Nürburgring (Ende Juni) eingesetzt werden, obwohl es bei den ersten Tests eine Reihe von Problemen gegeben hat.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Der MP4-18 könnte Ende Juni am Nürburgring sein Renndebüt geben

Alexander Wurz, der vorerst noch alleine das Entwicklungsprogramm des MP4-18 durchführt, kam diese Woche in Le Castellet nicht auf die gewünschte Rundenzahl, aber angesichts des revolutionären Konzepts des Fahrzeugs war auch nichts anderes zu erwarten. Gestern ließ er immerhin erstmals das Potenzial des neuen "Silberpfeils" aufblitzen, als er die zweitbeste Zeit des Tages fuhr und sogar schneller war als Räikkönen im MP4-17D.

Oberste Priorität hat im Moment die Zuverlässigkeit, doch sobald die stimmt, steht einem Renneinsatz nichts mehr im Weg. Laut McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh ist daher sogar eine Premiere beim Mercedes-Heimspiel am Nürburgring denkbar, wie er der 'BBC' anvertraute: "Es ist kein Geheimnis, dass wir das Auto dort einführen möchten. Ich glaube, das ist realistisch und durchführbar, aber noch ist es sehr früh."

Es habe bisher "einige Kinderkrankheiten" gegeben, räumte er ein, die "frustrierend und ärgerlich, aber keine großen Dramas" waren: "Wir werden uns da schnell durchkämpfen. Jeder, der an diesem Auto beteiligt ist, glaubt wirklich daran. Das technische Risiko ist größer als bei den letzten 15 Autos von McLaren. Jeder hat viel nachgedacht und jede einzelne Idee in dieses Projekt eingebracht. Niemand zweifelt daran, dass dieses Auto schnell ist."

Zuversicht schöpft Whitmarsh außerdem aus der Tatsache, dass der mit Spannung erwartete F2003-GA von Ferrari zwar in Barcelona und Spielberg gewonnen hat, aber nicht so überlegen zu sein scheint wie das letztjährige Modell. Ferrari fährt nicht allen auf und davon und hat in der Fahrer-WM mit Michael Schumacher noch einen kleinen Rückstand auf Räikkönen, was die "Silberpfeile" insgeheim schon auf den WM-Titel hoffen lässt.

"Ihr neues Auto", sagte Whitmarsh über Ferrari, "ist ganz klar sehr, sehr gut, aber es ist keine so große Steigerung wie wir das schon oft gesehen haben. Vielleicht ist es noch zu früh, so etwas nach zwei Rennen zu sagen, aber es scheint kein gigantischer Sprung zu sein. Wir erwarten, dass wir einen Schritt machen können, hoffen, dass wir ihnen einen Fight liefern werden. Wenn nicht, dann sind wir nächstes Jahr umso stärker."

Eingesetzt wird zunächst übrigens eine Fahrzeugspezifikation namens MP4-18X, die noch ein konservatives Getriebe beinhaltet, welches an jenes des MP4-17D angelehnt ist. Später in der Saison soll dann der MP4-18A mit komplett neuer Kraftübertragung folgen, doch momentan will man das damit verbundene technische Risiko noch nicht eingehen. Zumindest steht damit aber fest, dass es Potenzial für Weiterentwicklungen gibt.