Großer Preis von Monaco: BAR-Honda-Vorschau

Nach einem produktiven Test in Valencia ist BAR mit verbesserten Motor für Monaco gerüstet, solange die Zuverlässigkeit stimmt

(Motorsport-Total.com) - Mit dem hervorragenden vierten Platz in Österreich ? noch vor David Coulthard und Ralf Schumacher ? hat Jenson Button erstmals in dieser Saison das Potenzial des BAR-Honda umgesetzt. In acht Tagen in Monaco soll eine ähnlich starke Vorstellung folgen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Falls die Standfestigkeit passt, möchte BAR beide Autos in die Punkte bringen

Teamchef David Richards bezeichnete Monaco als "große Gelegenheit" für alle möglichen Beteiligten der Formel 1: "Teams, Sponsoren und Fahrer. Daher wird es auch ein besonders hektisches Rennen für uns und wir werden hart daran arbeiten, unsere stetigen Fortschritte mitzunehmen. Das Team in der Fabrik hat die Finger schon an einer aerodynamischen Verbesserung und von Honda bekommen wir eine neue Ausbaustufe. Es tut sich was."

Seine größte Sorge ist die Zuverlässigkeit: "Da gibt es in der Tat noch Probleme, denn Jacques ist in Österreich mit einem elektrischen Defekt ausgeschieden. Allerdings haben wir das ins Visier genommen und wir hoffen jetzt auf eine Zielankunft beider Autos in Monaco. Der erste Schritt sind gute Startpositionen. Überholen ist in Monaco unmöglich, daher werden sich alle über das letzte Qualifying Gedanken machen und intensiver als sonst an der Strategie tüfteln."

Auch Technikchef Geoff Willis weiß, dass auf BAR diesmal eine "ganz andere Herausforderung" als am A1-Ring wartet. Wegen der neuen Front- und Heckflügel, die in Valencia getestet wurden, legte aber auch er Zuversicht an den Tag, die er auch auf die Reifen stützte: "Wegen der rutschigen Fahrbahn ist der Anteil der Reifen höher als anderswo. In den letzten Wochen haben wir viel mit Bridgestone getestet und wir sind zuversichtlich, was ihre Strategie für Monaco angeht."

Das Setup, fuhr Willis fort, könne man im kleinen Fürstentum ohnehin nie perfekt hinbekommen, "aber dafür ist die Strecke mechanisch nicht allzu verlangend zum Chassis. Die Bodenwellen können zwar der Kraftübertragung zusetzen, aber wegen der Traktionskontrolle ist dieser Faktor nicht mehr so bedeutend wie früher. Auch die für gewöhnlich weiche Fahrwerksabstimmung relativiert die Auswirkungen der Bodenwellen."

Jacques Villeneuve war noch nie ein großer Fan von Monaco, was auch dadurch belegt wird, dass sein bestes Resultat auf BAR-Honda ein vierter Platz 2001 war ? und auch im Williams-Renault stand er 1996 und 1997 nicht auf dem Podium. Letztes Jahr kam er ebenso wenig ins Ziel wie sein damaliger Teamkollege Olivier Panis, der 2002 mit dem Renault von Jenson Button, jetzt ja bei BAR-Honda unter Vertrag, kollidiert ist.

Trotz allem hofft Villeneuve auf ein gutes Resultat: "Die Strecke ist eng und hat viele Kurven, aber eigentlich macht das Layout Spaß. Weil man kaum überholen kann, ist das Qualifying wichtig. Stehst du weiter hinten, spielen die Boxenstopps eine entscheidende Rolle. Es ist eine aufregende Strecke, aber Fehler darf man sich keine erlauben. Unser Auto war bisher konkurrenzfähig, also sollte das in Monaco nicht anders sein, aber wenn wir wieder Probleme mit der Zuverlässigkeit haben sollten, freue ich mich nicht auf das Rennen."

Button betonte, er wäre "glücklich, wenn Monaco für mich wie der A1-Ring verläuft. Dort konnten wir die Top-Teams herausfordern und einige Punkte sammeln, was großartig war. Es ist in Monaco schön, dort zu fahren, wo man lebt, weil man sich das ganze Reisen erspart. Abseits der Strecke ist es ein sehr hektisches Wochenende wegen der ganzen Sponsoren- und Medientermine, aber es ist ganz einfach ein aufregender Grand Prix."