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Kobayashi: "Paydriver wäre für Caterham großes Risiko"

Kamui Kobayashi, der bei Caterham um sein Cockpit bangen muss, macht Werbung in eigener Sache und glaubt, dass ein Paydriver für das Team der falsche Weg wäre

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Managementwechsel bei Caterham kamen Gerüchte auf, wonach Kamui Kobayashi sein Cockpit nach nur einer halben Saison verlieren könnte. Hintergrund: Im Gegensatz zum Teamkollegen Marcus Ericsson bringt der Japaner kein Geld mit - das Team hat erst kürzlich 40 Mitarbeiter entlassen, was die prekäre finanzielle Situation offensichtlich macht.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi, Max Chilton

Kamui Kobayashi will Caterham doch noch zum Sieg über Marussia führen Zoom

Red-Bull-Nachwuchspilot Carlos Sainz jr. wurde bereits mit dem Cockpit in Verbindung gebracht - eine naheliegende Wahl, denn Red-Bull-Juniorteam-Chef Helmut Marko könnte seinem Schützling damit die Möglichkeit geben, in einem Nachzüglerteam erste Formel-1-Kilometer zu sammeln. Eine Herangehensweise, die sich bereits bei Daniel Ricciardo bezahlt gemacht hat. Der "Aussie" debütierte 2011 während der Saison bei HRT - Teamchef war damals Colin Kolles, der nun bei Caterham die Fäden zieht. Und da Caterham bei Red Bull unter anderem das Getriebe bezieht, könnte man den Deal über einen Preisnachlass regeln.

Warum Kobayashi nicht um sein Cockpit bangt

Dennoch glaubt Kobayashi, dass ein derartiges Szenario für Caterham nicht zielführend wäre und wähnt sich in Sicherheit: "Ich mache mir nicht wirklich Sorgen um mein Renncockpit. Es gibt immer Gerüchte, aber es ist ganz einfach: Das Team auf Platz acht oder neun oder so zu bringen, wäre mit einem Paydriver schwierig."

Derzeit liegt das Team am Ende der Tabelle - um den zehntplatzierten Sauber-Rennstall zu verdrängen, müsste man zumindest einmal Zehnter werden, um auch noch Marussia zu übertrumpfen, wäre ein neunter Platz notwendig. Sprich - Caterham sollte in die Punkteränge fahren, will man die Rote Laterne loswerden.

"Während der Saison ist es für einen Paydriver nicht einfach, die erforderte Performance sofort zu liefern." Kamui Kobayashi

Kobayashi macht gegenüber 'Autosport' weiter Werbung in eigener Sache: "Während der Saison ist es für einen Paydriver nicht einfach, die erforderte Performance sofort zu liefern. Vielleicht wäre eine Trainings- oder Testmöglichkeit für einen Paydriver in Ordnung, da das dem Team Geld bringt und er Erfahrung sammeln kann. Sonst wäre das ein großes Risiko."

Kobayashi glaubt an WM-Punkt

Generell findet er es "wirklich schade", dass es dieser Tage so viele Paydriver in die Formel 1 schaffen. "Vor zehn Jahren gab es wahrscheinlich nur ein paar Teams, die Paydriver eingesetzt haben, aber heute sieht es so aus, als würden das fast alle Teams tun."

Kobayashi will in der zweiten Saisonhälfte sein Möglichstes tun, um Caterham doch noch den erhofften Erfolg zu bringen. "Selbst wenn wir nur einen Punkt holen, wäre das für das Team etwas Großes, da wir noch nie Punkte geholt haben. Da geht es nicht nur um das Geld, sondern auch um die Motivation." Als Letzter in der Konstrukteurs-WM hätte das Team keinen Zugriff auf Bernie Ecclestones TV-Gelder, aber Kobayashi erkennt eine Aufbruchsstimmung: "Die neue Führung will im Team einiges ändern und Fortschritte machen. Sie versprechen uns Updates für Spa, was positiv ist."