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  • 07.08.2001 12:33

  • von Fabian Hust

Kimi Räikkönens Zukunftsträume

Kimi Räikkönen spricht über das Sauber-Team, seine Zukunftsräume und über die Faszination Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Viele Experten sind der Meinung, dass aus Kimi Räikkönen einmal ein ganz Großer werden wird. Der 21-jährige Finne ist anders als viele seiner Kollegen. Er ist unglaublich ruhig und zurückhaltend, in Interviews redet er zumeist ohne Emotionen nach Außen zu tragen und dennoch sprechen seine Worte die Sprache eines enthusiastischen Piloten, ohne dass sie beim Gegenüber ein Kopfschütteln hervorrufen würden, weil die Worte vielleicht zu enthusiastisch klingen. Dies macht den Blondschopf noch geheimnisvoller als er das sowieso schon ist.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räkkönen wirft einen Blick in seine Zukunft...

Von 1991 bis 1999 fuhr Räikkönen noch GoKart, zwei Jahre später - nach 23 Autorennen - saß der Finne bereits in Australien im Sauber. Eine steile Karriere, der zunächst einige Steine im Weg lagen. Aber zum Glück siegte das Talent, denn Räikkönen hat den Platz an der Sonne verdient, auch wenn er die Formel 3 und Formel 3000 einfach ausließ. Seine Rundenzeiten sind exzellent und er begeht wesentlich weniger Fahrfehler als so mancher Routinier.

Es hätte für Räikkönens Debüt kein besseres Team als Sauber geben können. Mit Nick Heidfeld hat er dort eine hervorragende Messlatte, dem er bereits mächtig auf die Pelle rückt. Bei den Schweizern sitzt er nicht im besten Auto, somit ist der Druck nicht zu groß, er sitzt aber in einem guten Auto, so dass er auf sich aufmerksam machen kann. Die beste Ausgangslage für seine erste Saison, die schon Geschmack auf mehr macht.

Und diese Zukunftspläne fahren immer mit: "Natürlich habe ich in meinem Hinterkopf den Wunsch, dass ich eines Tages in einem der Top-Teams fahren werde", so der Finne gegenüber 'F1Racing'. "Ich habe noch zwei weitere Jahre mit Sauber plus eine Option für ein viertes Jahr. Aber auch so weiß man nie, was passiert."

Formel-1-Insider glauben, dass Räikkönen in der Saison 2003, allerspätestens 2004 im Ferrari sitzen wird. Ferrari sucht einen Nachfolger für Michael Schumacher, der wohl Ende 2004 seinen Helm an den Nagel hängen wird und man hat ein Auge auf Räikkönen geworfen, der mindestens ein Jahr an der Seite von Schumacher Erfahrungen sammeln soll. Räikkönens größter Traum ist es, für Ferrari zu fahren?

Und aus diesem Grund scheint es nicht unmöglich, dass Räikkönen vor seinem Ablauf des Vertrages mit Sauber zu Ferrari wechselt, zumal Peter Sauber von Ferrari Motoren bezieht und hier ein Tauschgeschäft stattfinden könnte: "Die großen Teams können dich in der Mitte deines Vertrages mit einem kleineren Team herausholen", glaubt Räikkönen. "Sie haben unglaublich viel Macht."

Doch Kimi Räikkönen hat auch angekündigt, dass er den Vertrag bei Sauber erfüllen wird, wenn dies sein Chef möchte: "Sauber hat mir eine Chance gegeben und darüber bin ich glücklich. Und natürlich möchte ich mein bestes geben. Es ist ein guter Platz für den Karrierestart, wo man alles Notwendige lernen kann. Und wenn ein größeres Team danach Interesse hat, werde ich für sie gerüstet sein."

Auch wenn Räikkönen mit seiner unbeweglichen Miene und dem starren Blick vielleicht wie eine Schlaftablette wirkt, so sind seine Worte umso erfrischender. Gerade dann, wenn er von seinem Traum, Ferrari, spricht: "Sie sind einfach etwas besonderes. Und ich fahre ja schon ein Auto, das ein wenig wie ein Mini-Ferrari ist - mit dem gleichen Motor und all dem." Und eines Tages wird aus dem Mini vielleicht ein richtiger Ferrari werden?