• 02.09.2005 12:14

Kimi Räikkönen hält nichts von ewiger Treue

Aber der Finne versichert: "Ferrari derzeit kein Thema für mich" - Lob auch ausgerechnet von Renault-Teamchef Flavio Briatore

(Motorsport-Total.com/sid) - Die jüngsten Wechselgerüchte lassen den "Iceman" kalt, doch wenn Kimi Räikkönen über seine Zukunft spricht, funkeln seine hellblauen Augen: "Ich will während meiner Karriere immer im schnellsten Auto sitzen. Im Moment ist das bei McLaren-Mercedes der Fall, dort habe ich viel Freude und ein verdammt gutes Auto", sagte der Finne in Monza.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen bei seiner Ankunft im Fahrerlager von Monza

Die ewige Treue will Räikkönen dem britisch-schwäbischen Rennstall aber nicht schwören, doch ein Abgang zu Ferrari sei derzeit für ihn "überhaupt kein Thema". Über Gerüchte, nach denen er mit der "Scuderia" bereits einen Vorvertrag abgeschlossen haben soll, kann der derzeitige Zweite der WM-Wertung nur lächeln: "Es gibt keinen Vertrag, in keiner Form", sagte der 25-Jährige vor dem Grand Prix von Italien am Sonntag.#w1#

"Kimi hat alle Fähigkeiten zum Champion." Michael Schumacher

Die Dementis ändern aber nichts an der Tatsache, dass der stets so kindlich wirkende Blondschopf mit der leisen Reibeisenstimme der begehrteste Mann der Formel 1 ist. Selbst Weltmeister Michael Schumacher ist voll des Lobes über den Rivalen: "Kimi hat alle Fähigkeiten zum Champion", sagt Schumacher über den mit einer ehemaligen Miss Skandinavien verheirateten Räikkönen.

Auch im Fahrerlager, wo sich der nur 63 Kilogramm schwere Finne aus Espoo zwischen Glamourgirls und Promis nie so richtig wohl fühlt, schwärmen die Verantwortlichen über das "Jahrhundertalent" (Peter Sauber).

Laut Briatore sollte Kimi ruhig öfters einen trinken

McLaren-Chef Ron Dennis hat Räikkönen bereits einen Vertrag auf Lebenszeit angeboten, während Renault-Boss Flavio Briatore selbst die Eskapaden des WM-Zweiten von 2003 schätzt: "Die bringen doch frischen Wind in die Formel 1. Die Fahrer sind doch keine Roboter. Vielleicht sollte man Kimi auch vor den Pressekonferenzen einen Drink geben", sagte der Italiener.

Ferrari-Rennleiter Jean Todt macht indes kein Geheimnis daraus, dass er Räikkönen liebend gern als Nachfolger von Michael Schumacher im Ferrari-Cockpit sehen würde: "Kimi hat ein natürliches Talent. Wenn Michael irgendwann mal aufhören sollte, könnte ich mich für Räikkönen entscheiden", meinte Todt unlängst.

Allein die Spekulationen über einen Wechsel zu den Roten soll Räikkönen Gerüchten zufolge bei McLaren-Mercedes eine Gehaltserhöhung um sechs auf insgesamt 20 Millionen Euro pro Jahr eingebracht haben. Damit wäre er in seinem fünften Formel-1-Jahr hinter Michael Schumacher (geschätzte 35 Millionen Euro) die klare Nummer zwei in der Geldrangliste.

"Am Ende wird McLaren besser sein." Mika Häkkinen

Bei den "Silberpfeilen" soll der "Iceman" - das Copyright für den Spitznamen liegt bei Dennis - in die Fußstapfen seines berühmten Landsmanns Mika Häkkinen treten. Der jetzige DTM-Pilot hatte 1998 und 1999 die vorerst letzten beiden WM-Titel für Mercedes gewonnen und traut Räikkönen trotz eines 24-Punkte-Rückstandes auf Alonso den Titel in diesem Jahr zu: "Am Ende wird McLaren besser sein", meint Häkkinen.

Der selbstbewusste Räikkönen ("Ich schaue mir nichts von anderen ab, auch nicht von Schumacher"), der als erstes Auto einen "Ostblock-Lada" fuhr, würde mit dem WM-Gewinn auch ein Versprechen einlösen. Als Achtjähriger umarmte der Motocross-Fan seine Mutter Paula und sagte ihr: "Eines Tages werde ich Formel-1-Weltmeister sein."