• 25.04.2002 11:42

Jordan kämpft gegen finanziellen Kollaps

Jordan-Honda-Teamchef Eddie Jordan fordert weitere Sparmaßnahmen in der Königsklasse des Motorsports

(Motorsport-Total.com/sid) - Einst war sein Rennstall Sprungbrett für Michael und Ralf Schumacher, jetzt steht Eddie Jordan in der Formel 1 vor dem Absturz. Der irische Teamchef kämpft in der Königsklasse des Motorsports gegen den finanziellen Kollaps. Jordan hat zu Beginn der Woche 15 Prozent seiner Belegschaft entlassen und fordert nach der Limitierung der Motoren ab 2004 durch den Automobilweltverband FIA noch weitere Sparmaßnahmen in der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Eddie Jordan fürchtet um die Zukunft der Formel 1

"Wir wollen keine Geschenke von den großen Teams, nur eine faire Sicht der Dinge", sagte Jordan in einem Interview mit dem englischen Fachmagazin 'Autosport': "Wir müssen sicherstellen, das die Show absolut die Beste ist, aber versuchen, die Kosten zu minimieren. Sonst wird die Formel 1, die wir seit 50 Jahren kennen, verschwinden."

Zunächst droht aber Jordans eigener Rennstall in der Versenkung zu verschwinden. Das Team, in dem Michael Schumacher 1991 in Spa sein Debüt in der Formel 1 feierte, und sein Bruder Ralf von 1997 bis 1998 fuhr, hat in den ersten vier Rennen der Saison noch keinen Punkt geholt und gerät zunehmend unter Druck von Motorenlieferant Honda. "Wir haben im letzten Jahr zwar einen Dreijahresvertrag mit Jordan unterschrieben, aber nach dem Stand der Dinge machen wir uns Gedanken", sagte Honda-Entwicklungschef Takeo Fukui der Zeitung 'The Sun'.

Jordan hatte seine beste Saison 1999 mit Platz drei in der Konstrukteurswertung und Rang drei in der Fahrer-WM für den Mönchengladbacher Heinz-Harald Frentzen, den er im Sommer 2001 feuerte. Jetzt will der Ire mit der geschrumpften Mannschaft wieder an bessere Zeiten anknüpfen. "Jordan war stark, als das Team klein und effizient war", begründete er die Trennung von rund 30 Mitarbeitern und die Reduzierung der Teamstärke auf etwa 200 Personen. "Wir haben jetzt eine effektivere Struktur, um uns auf die Performance und Zuverlässigkeit unserer Autos zu konzentrieren", meinte der Ire.