Ärger um Zigarettenwerbeverbot - Geht West früher?

(Motorsport-Total.com) - Ab dem Jahr 2007 soll Zigarettenwerbung in ganze Europa verboten sein, in der Formel 1 verabschiedete man jüngst einen freiwilligen Verzicht auf Werbung für den blauen Dunst ab 2006. Pläne der Europäischen Union, ein neues Gesetz zu verabschieden, das nun schon ab Juli 2005 ein Verbot von Tabakwerbung in Zeitungen, im Radio, im Internet sowie in Form von Sponsorings vorsieht, sorgt bei FIA-Präsident Max Mosley für Ärger.

© Imago

Max Mosley hofft auf kein neu datiertes Zigarettenwerbeverbot der EU

Der Brite befürchtet, dass es Chaos geben wird, wenn der Gesetzentwurf durch das Parlament verabschiedet werden würde: "Wenn ein Verbot zu einem früheren Datum kommen würde, dann könnten wir Grand Prix in bestimmten Ländern nicht abhalten sondern müssten sie umdisponieren. Es ist zwingend notwendig, dass sich alle Länder auf ein gemeinsames Datum einigen. Sie sollten Europa das gleiche Datum geben wie dem Rest der Welt."

Laut dem Präsidenten des Motorsportweltverbandes FIA benötigen Teams wie Sponsoren ausreichend Zeit, um neue Sponsoren zu finden, ein vorzeitiges Verbot mitten in der Saison sei hier wenig hilfreich. Außerdem würde ein uneinheitliches Verbot dafür sorgen, dass die EU-Bürger dennoch Zigarettenwerbung sehen würde, da sie in anderen Ländern für einen längeren Zeitraum gestattet wäre. Die Zigarettenindustrie steckt derzeit rund 300-400 Millionen Euro jährlich in die Formel 1.

Unterdessen plant der neue Reemtsma-Eigner Imperial durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen nach einem Bericht der 'Welt' Einsparungen in Höhe von jährlich 200 Millionen Euro. Im Mai wird bekannt gegeben, welche Auswirkungen dies auf den in Hamburg angesiedelten Reemtsma-Konzern haben wird. Branchengerüchten zu Folge überdenkt man den Rückzug aus der Formel 1 mit der Marke 'West', mit der das McLaren-Mercedes-Team finanziell unterstützt wird. Geschätzte 100 Millionen Euro jährlich überweist Reemtsma im Jahr an das Team von Ron Dennis. Der bis 2004 datierte Vertrag soll aber nach Aussage einer Firmensprecherin auf jeden Fall eingehalten werden. Ein vorzeitiger Ausstieg vor dem Inkrafttreten des Zigarettenwerbeverbots ist dennoch nicht undenkbar.