• 02.10.2001 11:10

Jo Ramirez verlässt die Formel 1

Der langjährige Teammanager von McLaren, Jo Ramirez, zog sich nach dem Grand Prix in den USA aus der Formel 1 zurück

(Motorsport-Total.com) - Jo Ramirez Karriere begann mit einem Maschinenbaustudium an der Universität Mexiko-City. 1961 begleitete er seinen Freund Ricardo Rodriguez nach Europa. In den folgenden Jahren arbeitete der heute 60-jährige für Maserati und Lamborghini. 1966 zog Jo Ramirez nach Großbritannien, wo er mit Ford und Dan Gurney zusammenarbeitete, ehe sie zusammen für drei Jahre nach Amerika gingen, wo sie in der CanAm-, der IndyCar- und der TransAm-Serie arbeiteten. 1971 zog es Jo Ramirez nach Europa zurück, wo er als Mechaniker im Porsche-Sportwagenteam tätig wurde. Ein Jahr später war er wieder in der Formel 1, wo er für Jackie Stewart und Francis Cevert an ihren Tyrrells schraubte. 1975 wurde er Teammanager im Copuersucar-Fittipaldi-Team. Seit Dezember 1983 arbeitete Jo Ramirez als Teammanager für das McLaren-Team, wo er mit Fahrern wie Niki Lauda, Alain Prost, Ayrton Senna, Gerhard Berger und Mika Häkkinen zusammenarbeitete.

Titel-Bild zur News: Alain Prost

Als Alain Prost für McLaren fuhr war Ramirez eine wichtige Person und ein guter Freund für den Franzosen

Alain Prost arbeitete von 1984 bis 1989 mit Jo Ramirez zusammen. "Jo ist sicherlich einer meiner besten Freunde", erklärte der heutige Prost-Acer-Teamchef in der britischen Presse. "Eine sehr ehrliche Person. Er gab mir Halt in der Formel 1. Es ist sehr wichtig, gute Freunde zu haben, mit denen man auch einmal über andere Dinge reden kann als Formel 1. Als Fahrer war er zu mir sehr gut. Es war immer schön, mit ihm zu sprechen, weil man manchmal mit jemandem sprechen muss, der einem sympathisch ist. Obwohl ich den Kampf mit Ayrton hatte, war er immer nett zu uns beiden ? keiner wurde bei ihm bevorzugt behandelt. Er ist definitiv eine Person in der Formel 1, die ich mag. Und davon gibt es nicht viele. Ich vermisse ihn schon jetzt."

Zuletzt arbeitete Ramirez auch mit Mika Häkkinen im McLaren-Mercedes-Team zusammen, dessen Frau Erja erklärt: "Er hat eine ernorme Persönlichkeit. Er ist vermutlich der netteste Mensch in der ganzen Formel 1. Er ist immer gut gelaunt und er unterstützt immer jeden, auch wenn es harte Zeiten sind."

Gerhard Berger, heute BMW-Motorsportdirektor, fuhr von 1990 bis 1992 im McLaren-Team. "Jo ist einer der größten Hilfen, die ich in diesem Geschäft kenne", erklärte der 42-jährige Österreicher. "Ich habe mit ihm drei Jahre lang zusammengearbeitet und ich erinnere mich sehr gut an ihn und sein unglaubliches Wissen. Er ist sehr emotional, sehr lateinisch. Ich denke, er hatte das Glück, mit den besten Fahrer der Welt zusammenzuarbeiten. Er hat immer eine sehr gute Laune. Ich denke, dass es wirklich schade ist, dass er uns verlässt, aber ich verstehe das, weil er hier so lange gewesen ist. Und eines Tages muss es vorbei sein."

Zu seinem Abschied hatte das McLaren-Team Ramirez schon vor einigen Wochen eine Harley Davidson geschenkt und sich somit für dessen jahrelange Arbeit bedankt. Ramirez selbst gab in Indianapolis eine kleine Abschiedsparty und wird sich nun ganz auf sein Privatleben konzentrieren.