Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Michelin zufrieden mit reifer Leistung auf dem Brickyard
Der große Erfolg mit einem Podiums-Platz blieb zwar aus, dennoch freute sich Michelin über die von Jaguar geholten Punkte
(Motorsport-Total.com) - Den großen Erfolg knapp verpasst: Ein Fehler im Hydrauliksystem brachte das BMW WilliamsF1 Team und Michelin um einen möglichen Sieg beim spannenden Grand Prix der USA. Innerhalb von drei Runden musste das britisch-bayerische Team die Aus-fälle beider Fahrer hinnehmen. Dabei lief es für Monza-Sieger Juan-Pablo Montoya zunächst sehr viel versprechend. Nach dem ersten Boxenstopp von Ferrari-Pilot Rubens Barrichello jagte der Kolumbianer den nun führenden Michael Schumacher und nahm dem neuen und alten Weltmeister in der 34. Runde mit einem sehenswerten Überholmanöver die Spitze ab. Vier Runden später folgte das bittere Aus für den 25-jährigen Grand Prix-Neuling. Mit seinem Überraschungssieg feierte Silberpfeil-Pilot Mika Häkkinen den 20. Formel 1-Sieg seiner Karriere. Der "Fliegende Finne" konnte durch seinen sehr spät absolvierten einzigen Boxenhalt die Führung von dem auf zwei Stopps vertrauenden Rubens Barrichello übernehmen und bis ins Ziel verteidigen. Der nur von Platz 14 aus ins Rennen gestartete Nordire Eddie Irvine erkämpfte mit seinem vierten Platz drei wertvolle Punkte für sich, das Jaguar-Team und auch Reifenpartner Michelin.

© Jaguar
Michelin freute sich über Eddie Irvine der als Vierter gewertet wurde
Karge Belohnung für eine reife Leistung: Bei seinem Debüt auf dem "Brickyard" von Indianapolis ? der nach eigenem Anspruch berühmtesten Rennstrecke der Welt ? hatte Michelin als Reifenpartner der Teams BMW WilliamsF1, Jaguar, Benetton, Prost und Minardi zumindest einen Platz auf dem Siegertreppchen im Visier. Technisch bedingte Ausfälle vereitelten den großen Erfolg. Mit dem vierten Rang klassierte sich Jaguar-Pilot Eddie Irvine nach einer Aufsehen erregenden Aufholjagd vom 14. Startplatz aus als bester Michelin-Pilot.
Während Michael Schumacher die Pole Position des Trainingsschnellsten gleich nach dem Start souverän in die Führung ummünzte, erwischte dessen Bruder Ralf einen ungewohnt schlechten Start: Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello und auch Juan-Pablo Montoya zogen an dem Kerpener vorbei. In der fünften Runde überließ der vierfache Weltmeister seinem Teamkollegen die Führung, die der Brasilianer im Anschluss auf über zehn Sekunden ausbauen konnte. Der kolumbianische BMW Williams-Pilot holte derweil Zehntelsekunde um Zehntelsekunde auf den zweitplazierten Ferrari auf. In der 24. Runde fuhr der bis dahin viertplazierte Ralf Schumacher ? im Gegensatz zu Montoya auf einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs ? bei seiner Mannschaft zum "kleinen Service" vor und fiel so auf den achten Rang zurück.
Mit beeindruckendem Manöver an die Spitze
Nachdem Barrichello seine Führung durch den ersten seiner beiden Boxenstopps verloren hatte, jagte Montoya nun Spitzenreiter Schumacher ? und zog in der 34. Runde mit einem eindrucksvollen Manöver vorbei auf Platz eins. Sofort konnte sich der 26-jährige Kolumbianer absetzen ? er hatte zu diesem Zeitpunkt des Rennens ganz klar die besseren Pneus. Zwei Umläufe später begann der bittere Teil des Rennwochenendes für das BMW WilliamsF1 Team: Ralf Schumacher fand sich im Kiesbett wieder, aus dem es für ihn kein Entrinnen mehr gab. "Nach meinem Stopp lag das Auto nicht mehr gut. Der Dreher geht auf meine Kappe. Beim Anbremsen einer der langsamen Kurven brach mir das Heck aus, und ich konnte den Wagen nicht mehr abfangen", rapportierte der dreifache Saisonsieger nach dem Rennen. In der 38. Runde folgte dann das überraschende Ende von Montoyas Rennen. Der Südamerikaner rollte vermutlich mit einem Hydraulikschaden auf der Start- und Zielgeraden aus, trug seinen Ausfall aber mit Fassung: "Schade, wir hätten gewinnen können. Leider war es uns nicht vergönnt, aber wir fahren ja noch ein Rennen in dieser Saison. Michael zu überholen hat mir sehr viel Spaß gemacht."
Mit seinem zweiten Saisonerfolg versüßte sich McLaren-Pilot Mika Häkkinen den baldigen Vorruhestand: Der zweimalige Weltmeister musste die Führung nach seinem sehr späten Boxenstopp in der 46. Runde nur so lange abgeben, bis Barrichello zum zweiten Mal seine Mechaniker aufsuchte. Wieder in Front, verteidigte der "Fliegende Finne" diese Position bis ins Ziel, während der unglückliche Brasilianer seinen Ferrari mit Antriebsdefekt in der vorletzten Runde abstellen musste. Michael Schumacher konnte in der Schlussphase das Tempo Häkkinens nicht mehr mitgehen und musste sich ? knapp vor Coulthard ? mit Rang drei begnügen.
Mit einer taktisch cleveren Strategie kam Eddie Irvine auf dem fünften Platz ins Ziel: Der Jaguar-Cosworth-Pilot, der als 14. ins Rennen gestartet war, zögerte seinen einzigen Boxenhalt am längsten heraus ? eine Taktik, die nicht zuletzt erst durch die Haltbarkeit der Michelin-Rennpneus des Nordiren möglich wurde. Durch die Disqualifikation des Jordan-Piloten Jarno Trulli rückte Irvine nach dem Rennen sogar noch bis auf Platz vier vor.
Der zweite Deutsche im Formel 1-Fahrerkader des französischen Reifenherstellers, Heinz-Harald Frentzen, sorgte durch sein rundenlanges Duell mit dem Benetton-Piloten Jenson Button für Kurzweil unter den 170.000 Zuschauern. Der Mönchengladbacher in Diensten von Teamchef Alain Prost hatte als 15. des Abschlusstrainings erneut den Aufwärtstrend des französichen Teams bestätigt. Für das Rennen setzte der Wahl-Monegasse ebenfalls auf eine Einstopp-Strategie und kämpfte sich bis auf den neunten Platz vor. Mit den beiden Benetton-Renault-Piloten Giancarlo Fisichella und Jenson Button erreichten zwei weitere Michelin-Partner auf den Rängen sieben und acht das Ziel unter den besten Zehn.

