• 13.07.2004 14:44

  • von Fabian Hust

Jean Todt lobt Sicherheitsstandard der Formel 1

Nach dem schweren Unfall von Jarno Trulli hebt der Ferrari-Rennleiter die Sicherheit in der Formel 1 positiv hervor

(Motorsport-Total.com) - Renault-Pilot Jarno Trulli hatte knapp 270 Stundenkilometer auf dem Tacho, als er in Silverstone nach einem mutmaßlichen Bruch der Hinterradaufhängung die Kontrolle Ausgangs der 'Bridge'-Kurve verlor, das Auto blitzartig ausbrach und mit voller Wucht in die Reifenstapel prallte. Von dort wurde der Renault in das Kiesbett geschleudert, wo er sich überschlug. Bis auf die Überlebenszelle blieb vom Auto nichts mehr übrig, Trulli kam wie durch ein Wunder unverletzt davon. Seinen 30-jährigen Geburtstag dürfte der Römer heute gleich doppelt feiern.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt bleibst entspannt, Unfälle gehören zum Motorsport dazu

"Das war ein wirklich extrem spektakulärer Unfall, der für Jarno Trulli zum Glück ohne Folgen geblieben ist", so Ferrari-Rennleiter Jean Todt. "Man muss die außergewöhnlichen Fortschritte, die von der FIA, von Max Mosley, und natürlich durch die Hilfe der Teams, gemacht worden sind, positiv hervorheben." Noch vor nicht allzu langer Zeit hätte sich Jarno Trulli bei seinem Crash wohl schwere Verletzungen zugezogen.#w1#

"Wir sehen häufig extrem spektakuläre Unfälle in der Formel 1", fährt der Franzose fort. "Dank all der gemachten Fortschritte gehen sie zum Glück häufig ohne ernsthafte Konsequenzen aus, was bemerkenswert ist. Ich kann nur wiederholen, dass man diese Tatsache unterstreichen muss und dafür kann man ihnen gratulieren."

Viele Experten sind jedoch der Meinung, dass die Formel 1 mittlerweile zu schnell ist und Unfälle wie jener von Trulli auch eine gehörige Portion Glück benötigen, um so glimpflich über die Bühne zu gehen: "Manchmal redet man über glückliche oder unglückliche Umstände, aber gleichzeitig ist dies ein Ergebnis der Fortschritte, die gemacht worden sind. Das ist das Ergebnis harter Arbeit, neuer Technologien, neuer Materialien. Das muss man würdigen."

In den letzten vier Rennen gab es drei Hochgeschwindigkeitsunfälle, jenen von Felipe Massa in Kanada, den nicht ganz glimpflich verlaufenen Crash von Ralf Schumacher in Indianapolis und nun der Schreckmoment für Jarno Trulli in Silverstone. Frage an Todt, muss man die Formel 1 da nicht einbremsen? "Wir hatten auch andere Unfälle bei den privaten Testfahrten, das ist Teil des Motorsports. Es gibt die Tendenz zur Überreaktion. Wenn etwas unternommen werden muss, dann wird es wohl gemacht werden, wir müssen sehr sorgfältig mit dem sein, was wir tun und wie wir es tun."