powered by Motorsport.com
  • 26.07.2003 12:15

  • von Marcus Kollmann

Jaguar-Teamchef verteidigt Pizzonias Entlassung

Tony Purnell glaubt, dass man mit der Fahrerpaarung Webber/Wilson bessere Chancen hat das teaminterne Ziel zu erreichen

(Motorsport-Total.com) - Bei noch fünf auszutragenden Rennen belegt das Jaguar-Team mit 12 WM-Punkten derzeit Platz sechs bei den Konstrukteuren, womit man das zu Saisonbeginn ausgegebene Ziel bereits erreicht hat.

Titel-Bild zur News: Tony Purnell

Purnell hofft, dass Webber und Wilson Jaguar Platz 5 der Markenwertung ermöglichen

Die gute Konkurrenzfähigkeit des Jaguar-Michelin-Paketes, vor allem von Mark Webber aufgezeigt, war es auch die die "Raubkatzen" zu der Entscheidung veranlasste sich von Antonio Pizzonia zu trennen.

"Wir hatten uns für dieses Jahr bescheidene Ziel gesetzt und dachten, dass Platz 7 ein realistisches Ziel wäre. Ich selbst habe nicht geglaubt, dass wir mehr erreichen könnten", erklärte Jaguar-Teamchef Tony Purnell dieser Tage gegenüber der englischen Presse.

Jaguar Racing möchte Fünfter bei den Konstrukteuren werden

"Jetzt scheint aber Platz 5 erreichbar und wenn wir unsere Chance nutzen und das Beste aus dem restlichen Jahr machen, dann können wir auch Fünfter werden", ist der Engländer überzeugt.

Da Antonio Pizzonia im Vergleich zu Mark Webber nicht die Leistungen erbrachte die ihm das Team zugetraut hatte und eine Verbesserung des 22-jährigen Brasilianers in den letzten paar Rennen nicht mehr für möglich hielt, entschied man sich, die Chancen Platz fünf in der Konstrukteurswertung zu erreichen dadurch zu maximieren, dass man kurzerhand einen Fahrertausch vornahm.

Jaguar-Teamchef von Wilson überzeugt

Ab dem Großen Preis von Deutschland wird deshalb Justin Wilson im zweiten R4 sitzen. Von dem jungen Engländer verspricht sich Purnell einiges, wenngleich die Erwartungshaltung auf Grund fehlender Testgelegenheiten, dem für Wilson neuen Auto und anderen Reifen aber gering ist: "Man kann aber nie wissen, er hat für Minardi gute Arbeit geleistet", hegt der Jaguar-Teamchef aber insgeheim die Hoffnung, dass sich Webbers neuer Teamkollege schnell einlebt und sein Potenzial im Jaguar entfalten kann.

"Pizzonia hatte Gelgenheiten Punkte zu holen und nutzte sie nicht"

Neben Tony Purnell ist auch Mark Webber überzeugt, dass die Entlassung von Pizzonia gerechtfertigt war und keine Fehlentscheidung ist. "Ich hatte für Antonio jede Menge Respekt was bestimmte Bereiche anbelangt, doch in anderen hat er sich schwer getan. Ich fühle mit ihm, denn in Silverstone hatte er ein gutes Rennen, doch er hätte in Magny-Cours und Österreich und bei anderen Gelegenheiten Punkte holen können und tat das nicht. Vielleicht hätte er den Rest des Jahres noch im Team bleiben können, doch das Team hat sich anders entschieden und es gibt nichts mehr daran zu rütteln", erklärte der Australier.

Webber hofft, dass er und Wilson das neue Ziel von Jaguar erreichen können

Dass er mitten in der Saison einen neuen Teamkollegen erhält der ihn möglicherweise auch wesentlich stärker herausfordern könnte als es Pizzonia tat, macht Webber aber nichts aus, denn als Teamplayer liegt ihm das Erreichen des von Jaguar Racing ausgegebenen neuen Zieles am Herzen.

"Justin ist eindeutig deshalb geholt worden, weil er uns dabei helfen soll Fünfter in der Meisterschaft zu werden. Es wäre großartig, wenn uns das gelingen würde", freut sich Webber darauf dieses Ziel mit seinem neuen Stallgefährten gemeinsam zu erreichen.