• 24.07.2003 11:20

  • von Marco Helgert

Wilson: "Das wird sehr hart"

Justin Wilson erwartet von sich selbst eine gute Leistung im Jaguar, ist sich der Herausforderung jedoch voll bewusst

(Motorsport-Total.com) - Der Karriere-Plan von Justin Wilson entwickelt sich schneller als er es selbst gedacht hätte. Das geplante Aufbaujahr bei Minardi wurde nach dem elften Rennen urplötzlich unterbrochen, ab dem Deutschland-Grand-Prix sitzt er als Ersatz für Antonio Pizzonia in einem Jaguar. Für den Briten ist dies die Chance, endlich zu zeigen zu was er imstande ist.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson (Jaguar-Cosworth)

Justin Wilson ist seiner Karrierechance bei Jaguar voll bewusst

Auf dem Hockenheimring wird Wilson jedoch mit zwei Problemen konfrontiert werden: Zum einen ist die Strecke für ihn Neuland, zumindest was die letztjährigen Umbauten betrifft, zum anderen ist auch sein neues Gefährt ein unbekanntes Terrain. "Ich glaube, dass ich mich reinsetze und sofort recht schnell sein werde", erklärte Wilson unseren Kollegen von 'Autosport', "aber in der Formel 1 ist das nicht immer gut genug."

Viel Neues für Justin Wilson

Nur wenn der in Sheffield geborene Brite in den letzten fünf Rennen glänzen wird, kann er sich auch Hoffnungen auf das Cockpit für die nächste Saison machen. "Ich muss alles annehmen, was mir gesagt wird. Nicht nur das Auto ist neu, sondern auch die Reifen. Ich muss lernen, wie ich diese Reifen behandeln muss."

In der ihm zur Verfügung stehenden Zeit wird es auch schwer werden, seinen neuen Teamkollegen Mark Webber zu schlagen: "Das wird sehr hart", erklärte Wilson. "Ich möchte so nah wie möglich hinter ihm ins Ziel kommen. Wenn er in die Punkte kommt, dann möchte ich dahinter liegen und noch mehr Punkte für das Team sammeln. Ich erwarte nicht, dass dies passieren wird, aber ich hoffe es." In der Formel 3000 hatte er seinen damaligen Teamkollegen Mark Webber jedoch im Griff, was dem Briten sicher Hoffnung macht.

Wilson möchte sich bei Jaguar etablieren

Auf jeden Fall wird Wilson einen Sprung in der Hackordnung der Formel 1 machen, womit auch der Druck auf seine Person anwächst. Auch an geänderte Teamstrukturen muss sich der Brite gewöhnen. "Es gibt einen großen Unterschied zwischen Minardi und Jaguar", erklärte er. "Ich möchte Minardi aber nicht schlecht reden, wir wissen alle, warum sie nicht gleiche Anzahl von Leuten einstellen oder die gleiche Infrastruktur haben."

In fünf Rennen möchte der baumlange Brite seinen Fuß jedoch in die Tür bei Jaguar bringen, um auch im nächsten Jahr dort zu fahren. "Wir müssen sehen, wie sich die Dinge entwickeln", erklärte er weiter. "Das Wichtigste ist jedoch, dass ich jetzt beweise, dass ich zu Jaguar gehöre." Dann könnte für die nächste Saison auch eine kleine Fahrergage dabei herausspringen: "Am Ende des Tages muss ich ja auch an meine Investoren denken."