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Offiziell: Justin Wilson ab sofort im Jaguar
Nun ist es offiziell: Justin Wilson wechselt für den Rest der Formel-1-Saison 2003 von Minardi zu Jaguar Racing
(Motorsport-Total.com) - Es ist offiziell: Minardi-Pilot Justin Wilson bekommt seine Chance und darf sich für den Rest der Saison im Jaguar für die kommende Saison empfehlen. Seinen Hut muss dafür Antonio Pizzonia nehmen und das Team nimmt keinen Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, eine Begründung für die Entscheidung abzuliefern: "Antonio Pizzonia war zum großen Bedauern von Jaguar Racing nicht in der Lage, sein Potenzial während den letzten elf Rennen auszuschöpfen", heißt es in einer Pressemitteilung.

© xpb.cc
Justin Wilson wechselt mitten in der Saison von Minardi zu Jaguar
Das Team habe sich aus diesem Grund dafür entschieden, dass "es weder in seinem noch im Interesse des Teams" sei "weiterhin in der Rolle eines Vollzeiteinsatzpiloten zu fahren". Das Team hat dem Brasilianer jedoch angeboten, für Jaguar weiterhin als Test- und Ersatzfahrer aktiv zu sein. Kurioserweise lieferte der 22-Jährige in Silverstone eines seiner besten Rennen ab und hatte seinen Teamkollegen im Qualifying wie im Rennen im Griff, bis er mit einem Motorschaden ausschied.
Antonio Pizzonia sollte schon ab dem sechsten WM-Lauf in Österreich durch McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz ausgetauscht werden, der Deal scheiterte an einer zu hohen Ablösesumme, die die Silbernen forderten. Einig wurde man sich hingegen mit dem bisherigen Arbeitgeber von Justin Wilson, Minardi. Denkbar ist, dass das Team von Paul Stoddart im Gegenzug billigere Cosworth-Motoren erhalten wird.
Vorerst besitzt Wilson nur einen Vertrag für den Rest der Saison, mit "Optionen für weitere Jahre", so dass sich Jaguar für die Saison 2004 auch gegen den mit 1 Meter 92 Körpergröße größten Piloten im Feld entscheiden könnte. Wer die Lücke im Minardi-Team schließen wird, die Justin Wilson hinterlässt, ist derzeit noch unklar. Das kommende Rennen findet bereits in zwei Wochen auf dem Hockenheimring statt. Wilson wird auf Grund des Testverbots in den kommenden sechs Wochen in der Woche vor einem Rennen jeweils maximal 50 Testkilometer abspulen können.
"Wir sind erleichtert, dass Justin zu uns für den Rest der Saison 2003 kommt. Das ist eine wohl verdiente Chance", so Teamchef David Pitchforth über den Formel-1-Neuling, der sich im schlechtesten Auto im Feld gegenüber Jos Verstappen wacker geschlagen hat. "Mit dem Jaguar R4 haben wir ein eindeutig konkurrenzfähiges Auto und dieses hat Mark Webber dabei geholfen, zwölf Punkte zu holen und dem Team den sechsten Platz in der Konstrukteursweltmeisterschaft zu holen. Mit verbleibenden fünf Rennen im Kalender ist es wichtig, dass wir unser Potenzial mit zwei Einsatzwagen maximieren."
Bereits im April gab das Jaguar-Team zu, dass man die Leistungen von Pizzonia kritisch beobachtet. Den Brasilianer hatte noch Niki Lauda verpflichtet, nach einer Empfehlung des BMW-Williams-Teams, wo dieser oftmals bessere Testzeiten als Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya fuhr. Doch unter Druck oder in dem nicht ganz so einfach zu fahrenden Jaguar stand der Mann aus Manaus ganz klar im Schatten von Teamkollege Mark Webber. Pizzonia holte in dieser Saison keinen einzigen WM-Zähler. Der Brasilianer hatte einen Vertrag bis 2004 bei Jaguar unterschrieben, Wilson war eigentlich bis 2005 an Minardi gebunden.

