• 21.07.2003 15:55

  • von Fabian Hust

Nicolas Kiesa feiert Formel-1-Debüt bei Minardi

Der Däne Nicolas Kiesa ersetzt Wilson bei Minardi, der seinerseits den erfolglosen Pizzonia bei Jaguar ersetzt

(Motorsport-Total.com) - Minardi-Teamchef Paul Stoddart hat bereits einen Ersatz für Justin Wilson gefunden, den der Australier für eine sicherlich lohnenswerte Ablösesumme vorzeitig an Jaguar freigegeben hat: Nicolas Kiesa. In den Augen von Stoddart ist der Däne ein kommender Star und nach Tom Belso (1973-1974), Jan Magnussen (1995-1998) sowie Jac Nelleman (Schweden 1976) übrigens erst der vierte Däne in der Formel 1. Justin Wilson trifft bei Minardi auf Mark Webber, der seine Karriere ebenfalls bei Minardi begann.

Titel-Bild zur News: Nicolas Kiesa

Nicolas Kiesa feiert in zwei Wochen sein Formel-1-Debüt

Der 25-jährige Kiesa ist in Kopenhagen geboren, begann seine Karriere in dänischen, europäischen und internationalen Kart-Meisterschaften und fuhr in diesem Jahr für das Den Bla Avis-Team in der Formel-3000-Meisterschaft, wo er Ende Mai den Großen Preis von Monaco gewann und nach der letzten Runde in Silverstone derzeit Fünfter in der Meisterschaftswertung ist.

Bereits 1998 debütierte Kiesa im Formel-Sport und wurde Dritter der Britischen Formel-Ford-Meisterschaft und ebenfalls Dritter beim internationalen Formel Ford-Festival. Im zweiten Jahr holte Kiesa mit sieben Siegen aus 14 Rennen den Titel. Bis zu seinem Wechsel in die Formel 3000 fuhr Kiesa noch zwei Jahre in der britischen Formel-3-Meisterschaft.

Die Superlizenz ist angesichts dieser Erfolge kein Thema, nur die mangelnden Testkilometer dürften eine Herausforderung werden. Aufgrund des sechswöchigen Testverbots darf das Team jeweils nur 50 Kilometer in der Woche vor einem Grand Prix testen. Jedoch nimmt Minardi an den Freitagstestfahrten teil und somit kann sich der Rookie an sein neues Arbeitsgefährt ein wenig gewöhnen. Mit Jos Verstappen hat Kiesa zudem einen sehr erfahrenen Teamkollegen.

"Ich habe gemischte Gefühle, da uns Justin verlässt", so Minardi-Teamchef Paul Stoddart. "Wir sind natürlich traurig, ihn zu verlieren aber froh und stolz, dass er sein ohne Zweifel vorhandenes Fahrtalent zeigen konnte. Ein Wechsel zu Jaguar gibt ihm die Möglichkeit, sein Talent weiter zu entwickeln, gleichzeitig profitiert Minardi enorm davon, da dies dabei hilft, die Zukunft des Teams in der Formel 1 abzusichern", spricht Stoddart die Ablösesumme an, die das Team in irgendeiner Form von Jaguar erhalten wird.

"Wie Fernando (Alonso) und Mark (Webber) vor ihm ist Justin ganz klar auf dem Weg nach vorne", fährt der Australier fort. "Dies zeigt auch deutlich, welche wichtige Rolle die kleineren und unabhängigen Teams in diesem Sport erfüllen: Sie sind in der Lage, jüngeren Fahrern die Möglichkeit zu geben, ihr Talent zu zeigen und sich selbst als kommende Stars im Grand-Prix-Sport zu etablieren. Wir heißen Nicolas im Team willkommen. Er verfügt über beeindruckende Empfehunglsschreiben aus dem Rennsport und alle von European Minardi Cosworth freuen sich darauf, mit ihm zusammen zu arbeiten."