• 26.07.2003 13:08

  • von Marcus Kollmann

Gascoyne und Symonds für Hockenheim zuversichtlich

Die technischen Verantwortlichen über Silverstone, Hockenheim und warum man als einziges Top-Team jetzt einen Vorteil hat

(Motorsport-Total.com) - Beim zweiten Heim-Grand Prix der Saison konnte das Renault-Team am Samstag in Silverstone mit Jarno Trulli und Fernando Alonso die Startplätze 2 und 8 herausfahren und setzte auf einen in vielen Details verbesserten und deshalb ab sofort R23B genannten Boliden.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds (Chefingenieur von Renault)

Symonds: Fernando ist einer von den Fahrertypen die schnell lernen

Durch die Renault-Startautomatik konnte Trulli dann am Rennsonntag gleich nach dem Start wie eine Rakete an Barrichello vorbeiziehen und hielt die Führung zunächst problemlos, bis er durch die erste Safety-Car-Phase und seinen ersten Boxenstopp an Boden verlor und sich unter anderem von Barrichello, Schumacher, Montoya und Coulthard überholen lassen musste.

Am Ende holte der Italiener als Sechstplatzierter zumindest noch ein paar Punkte, was Fernando Alonso auf Grund technischer Probleme nicht möglich war.

Grand Prix in Silverstone war für Gascoyne ein großartiges Rennen

Angesichts des doppelten Einsatzes des Safety Cars und der damit verbundenen Action an der Box, sowie den vielen Überholmanövern im Rennen, gefiel der Großbritannien-Grand Prix trotz des aus Renaults Sicht nicht optimalen Ausgangs auch Mike Gascoyne.

"Ich denke, dass Silverstone ein erstklassiges Rennspektakel gezeigt hat. Acht Autos, auf unterschiedlichen Reifen, wenngleich denen des gleichen Herstellers, die in verschiedenen Streckenbereichen schneller waren, hatten die Chance das Rennen zu gewinnen. Zusammen mit einer guten Strecke macht genau diese Balance ein großartiges Rennen aus", erklärte der Technische Direktor auf der Renault-Webseite.

Symonds: Alonso lernt neue Strecken sehr schnell

Da der R23B in Silverstone schon wieder einen Tick wettbewerbsfähiger war, hofft das Team nun auf ein gutes Ergebnis auf dem Hockenheimring. Während Jarno Trulli die modifizierte Strecke, auf der die Formel 1 erstmalig im Vorjahr fuhr, kennt, wird sie Fernando Alonso aber erst lernen müssen.

Für den Spanier sollte das aber kein Problem sein, ist sich Pat Symonds sicher: "Fernando wird keinen Nachteil haben. Ein guter Rennfahrer lernt 98 Prozent einer Rennstrecke innerhalb von 10 Runden", erklärt der Engländer. "Die verbleibenden zwei Prozente zu erreichen kann Jahre dauern, doch Fernando ist einer von den Fahrertypen die schnell lernen. Ende des Freitagmorgens, wenn nicht schon viel früher, wird er vom Tempo her mit dabei sein."

Freitagssession in Hockenheim wird für Reifentests für Ungarn genutzt

Während Renault schon die ganze Saison über durch die Teilnahme an den Freitagstestfahrten gegenüber den drei Top-Teams an den Rennwochenenden einen Vorteil hat, könnten sich die zweistündigen Tests auf Grund des bis Ende August geltenden Testverbots bei den kommenden Grand Prix noch positiver für den anglo-französischen Rennstall auswirken.

"In der Freitagssession werden wir in Hockenheim verschiedene Reifenkonstruktionen ausprobieren die wir in Ungarn verwenden könnten. Als einziges Top-Team das dazu während der Sommerpause in der Lage ist, könnte sich das für uns als Vorteil herausstellen", verrät Symonds, dass man von den zwei Teststunden produktiven Gebrauch machen wird.

Gascoyne: Sollten in den verbleibenden Rennen genauso konkurrenzfähig wie in Silverstone sein

Doch zunächst einmal steht ja der Große Preis von Deutschland bevor und für den ist man, wie Mike Gascoyne verdeutlicht, positiv gestimmt.

"Ich glaube, dass wir in den verbleibenden Rennen genauso konkurrenzfähig sein können wie wir es in Silverstone waren. Die Michelin-Reifen funktionieren bei sehr heißen Bedingungen sehr gut und Michelin leistet sehr gute Arbeit. Einmal mehr werden wir versuchen unseren direkten Rivalen in Deutschland Punkte wegzunehmen, doch damit uns das gelingt müssen wir die Zielankunft beider Autos sicherstellen", weist der Engländer dezent auf eines der Gebiete hin die man noch besser in Griff haben muss - die Standfestigkeit des R23B.