• 25.07.2003 13:33

  • von Marcus Kollmann

Jaguar-Team bestätigt Testfahrerbedarf

David Pitchforth erklärt weshalb man nun recht schnell einen Testpiloten benötigt, bislang aber gut ohne einen ausgekommen ist

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das Jaguar-Team in den letzten Jahren zu Saisonende immer resümieren musste, dass das jeweils hinter dem Team liegende Jahr mit Ausnahme einiger weniger Lichtblicke hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben ist, sieht es nach der im Vorfeld der aktuellen Saison vorgenommenen Umstrukturierung ganz danach aus, als ob die "Raubkatzen" hinsichtlich der eigenen Konkurrenzfähigkeit die richtige Richtung eingeschlagen haben.

Titel-Bild zur News: David Pitchforth

Pitchforth: Jaguar benötigt zur Entlastung der Stammfahrer einen Testfahrer

Mit 12 WM-Punkten liegt man derzeit nur 2 Zähler hinter dem fünftplatzierten Team in der Markenwertung und will dieses in den verbleibenden Rennen von diesem Platz verdrängen. Gelingen soll das durch die neue Fahrerpaarung Webber/Wilson, von der man sich in Deutschland, Ungarn, Italien, USA und Japan einige Punkte bringende Ergebnisse verspricht.

Damit der Rennstall aus Milton Keynes aber auch 2004 einen weiteren Schritt nach vorn in der Wettbewerbsfähigkeit machen kann, denkt die Teamführung bereits voraus und hat nun erklärt, dass man schnellstmöglich einen Testfahrer benötigt. Bislang spulten Mark Webber und Ex-Teamkollege Antonio Pizzonia immer im Rahmen der Freitagstestfahrten viele Kilometer ab und teilten sich die Arbeit an den laut der Heathrow-Vereinbarung dem Team zustehenden 20 Testtagen.

Doch nicht nur im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Jaguar-Boliden für die kommende Saison, sondern auch wegen der heißen Phase in der WM in den letzten Rennen, sieht es Geschäftsführer David Pitchforth als dringend notwendig an die Stammfahrer zu entlasten.

"Wir benötigen einen Testpiloten", bestätigte Pitchforth laut 'ITV'. Zwar hätten Webber und Pizzonia die Doppelbelastung aus Testfahrten am Freitag im Rahmen des Rennwochenendes und die zusätzlichen Tests ohne sich zu beschweren auf sich genommen haben, doch Pitchforth erkannte, dass man den Fahrern dabei etwas zu viel abverlangte.

"Wenn man ein Testprogramm hat und jemand sich nicht fit fühlt oder eine Erkältung hat, dann kann man in dieser Situation nur mit der Arbeit fortfahren und das ist nicht gerade ideal", so der Geschäftsführers des Teams, der damit indirekt darauf hinweist, dass die Testarbeit beim gestörten Wohlbefinden eines Fahrers leidet.

Mit BAR-Honda-Testfahrer Anthony Davidson haben die "Raubkatzen" ja erst vor kurzem eine Vereinbarung getroffen, dass der Engländer Jaguar an jedem Rennwochenende als Ersatzpilot bereit steht, sollte einer der beiden Stammpiloten ausfallen, die Teilnahme an den privaten Tests am Freitagmorgen beinhaltete diese Übereinkunft aber bisher nicht.

Zudem ist Davidson in das Testprogramm von BAR-Honda voll eingeplant, sodass sein Einsatz an einem zwischen den Rennen stattfindenden Tests für Jaguar Racing als eher unwahrscheinlich anzusehen ist.

Sollte es Jaguar mit der Verpflichtung eines offiziellen Testfahrers aber ernst sein, so dürfte man wohl keine Schwierigkeiten haben einen Fahrer zu finden. Problematischer wird es hingegen die richtige Mischung aus notwendiger Erfahrung und Schnelligkeit bei den sich um den Job des Testpiloten bewerbenden Fahrern zu finden.