• 30.06.2004 13:41

  • von Fabian Hust

Jaguar-Team will mit beiden Piloten in die Punkte

In der Vergangenheit lief es für Jaguar in Frankreich gut, dies soll in diesem Jahr nicht anders sein

(Motorsport-Total.com) - Nach dem USA-Grand-Prix testete das Jaguar-Team drei Tage lang im spanischen Barcelona. Am Steuer des Jaguar R5 saßen alle drei Fahrer des Teams, Mark Webber, Christian Klien und Björn Wirdheim. Bei dem Test war das Auto nach Angabe des Teams sowohl zuverlässig als auch schnell. Pech hatte hingegen Christian Klien, der den Test vorzeitig abbrechen musste, als er in der Box einen Ventilator aufhob und dabei mit dem Zeigefinger der rechten Hand durch das Schutzgitter rutschte. Die Schnittwunde ist jedoch schon wieder so weit verheilt, dass der Österreicher in Frankreich an den Start gehen kann. Dort möchte das Team mit beiden Piloten in die Punkte fahren.

Titel-Bild zur News: Mark Webber (Jaguar Racing)

Mark Webber konnte 2003 in Magny-Cours in die Punkte fahren

Mark Webber: "Seitdem ich in der vergangenen Woche nach England zurückgekehrt bin, war ich unglaublich beschäftigt, vor allem wegen meiner Verpflichtungen bei den Tests in Barcelona. Am Wochenende haben wir dann an einem 24-Stunden-Mountainbike-Rennen teilgenommen. Beide Events waren auf ihre eigene Weise lohnenswert, zunächst einmal verlief der Test für uns sehr produktiv. Ich habe zwei Tage getestet und wir konnten unser Programm komplett durchgehen, arbeiteten an der Steuerung des Motors und neben anderen Dingen auch an den Reifen. Die Tests sind für uns sehr wichtig und es ist ermutigend, sowohl für das Team als auch für mich, dass wir unsere Ziele erreicht haben."#w1#

Mark Webber nahm an 24-Stunden-Mountainbike-Rennen teil

"Während des Wochenendes habe ich an einem Mountainbike-Rennen teilgenommen und unser Team wurde 25. von über 400 Teams, dies ist nicht schlecht, bedenkt man, dass wir neun professionelle Rad-Teams geschlagen haben! Dies war mein Fitnesstraining vor Magny-Cours. Dort gewann ich 2001 in der Formel 3000 und kam letztes Jahr mit drei Punkten ins Ziel. Von den Punkten her gesehen ist es also eine gute Strecke, zudem fahre ich dort gerne. Ich werde hoffen, dass ich in Frankreich ein gutes Wochenende haben werde und natürlich ist es mein Ziel, ein paar Punkte zu holen."

Klien nach kuriosem Unfall wieder fit

Christian Klien: "Ich hatte seit meinem letzten Rennen eine interessante und arbeitsreiche Zeit. Ich war mit dem Team zwei Tage lang in Barcelona testen, nach einem Unfall in der Garage musste ich jedoch vorzeitig abbrechen. Dummerweise habe ich mir meinen rechten Zeigefinger verletzt, als ich einen Lüfter zum Kühlen von Bremsen aufhob, um mich selbst abzukühlen. Irgendwie hat es mein Finger geschafft, durch den Schutz zu rutschen und ich kam in den Rotor! Die gute Nachricht ist, dass ich keine Langzeitschäden davontragen werde und fit bin, um in Frankreich zu fahren."

"Auf dieser Strecke bin ich schon zuvor in der Formel 3 gefahren, dies bedeutet, dass ich viel besser vorbereitet bin, auch wenn man erneut nicht weiß, wie gut der R5 im Vergleich zum Formel-3-Auto dort sein wird, bevor wir am Freitag auf die Strecke gegangen sind. Dies ist das Heimrennen von Michelin, wir werden aus diesem Grund unser Bestes geben, um sowohl für sie als auch für uns Punkte zu holen."

Wirdheim kennt Magny-Cours bestens

Testfahrer Björn Wirdheim: "Ich habe vergangene Woche mit dem Team getestet und konnte eine ordentliche Anzahl von Runden während dieses Tests fahren. Ich freue mich wirklich darauf, am Freitag dieser Woche in Frankreich auf die Strecke zu gehen und mit dem R5 Gas zu geben. Ich kenne die Strecke ziemlich gut, da ich dort sowohl 2002 als auch 2003 in der Formel 3000 gefahren bin, letztes Jahr kam ich dort auf das Podium."

"Die Strecke ist ziemlich eben und es gibt ein paar schöne Hochgeschwindigkeitsstellen, wo man richtig Gas geben kann. Ich habe zwischen den Rennen ein wenig trainiert und war zudem beim 'Goodwood Festival of Speed'. Das hat sehr viel Spaß gemacht und ich habe es wirklich genossen, so viele alte Jaguar auf der Strecke zu sehen. Ich konzentriere mich nun auf meinen eigenen Jaguar R5 und darauf, dem Team zu helfen, am kommenden Wochenende in der Startaufstellung nach vorne zu kommen."

Pitchforth mit den Testfahrten zufrieden

Teamchef David Pitchforth: "Das Team hatte seit seiner Rückkehr von den direkt aufeinander folgenden Rennen sehr hart gearbeitet und zwar so hart, dass ein Teil des Teams direkt nach Barcelona in Spanien zu unserem dreitägigen Test gefahren ist. Ich bin sehr froh sagen zu können, dass unter Test extrem gut verlaufen ist, bei dem wir während drei Tagen über 2.000 Kilometer gefahren sind. Christian hat sich selbst ein wenig verletzt, aber er hat sich gut erholt und er wird rechtzeitig für Frankreich wieder im Auto sitzen. Mark und Björn hatten einen Test ohne Zwischenfälle und sie schienen mit den gemachten Fortschritten zufrieden zu sein."

"Der Speed des R5 war sowohl auf eine Runde als auch über längere Distanzen gut. Wir konnten an vielen Gebieten des Autos arbeiten und wir kümmern uns wie immer um die stetige Weiterentwicklung. Es gibt viele kleine Veränderungen am Auto und wir werden während dem Rest der Saison mit der Entwicklung ständig fortfahren. Die Tests helfen uns und nun müssen wir ein paar Punkte einfahren. Mark und Christian kennen diese Strecke, sie werden also sofort voll konzentriert an ihrer Arbeit gehen können, wenn sie an die Strecke kommen."

Gillan verspricht weitere Entwicklungen für den R5

Dr. Mark Gillan, Chef der Leistungskontrolle: "Unser Test in der vergangenen Woche auf dem 'Circuit de Catalunya' war sehr produktiv, da wir erfolgreich ein sehr umfangreiches Programm abspulen konnten, bei dem wir an verschiedenen Gebieten des Autos arbeiteten. Wir haben den Hauptaugenmerk auf die Aerodynamik die Entwicklung des Motors, die Kontrolleinheiten, Arbeiten an der Aufhängung sowie die üblichen Reifentests mit Michelin gelegt. Der dreitägige Test wurde zwischen unseren drei Fahrern Mark, Christian und Björn aufgeteilt. Sie haben alle eine gute Leistung gezeigt und wir haben aus ihrer Zeit auf der Strecke gelernt."

"Cosworth entwickelt den CR6-V10-Motor ständig weiter und beide Fahrer werden von diesen Entwicklungen in Frankreich profitieren. In Frankreich haben wir im vergangenen Jahr Punkte geholt und wir mögen diesen Kurs. Er verlangt nach mittlerem Abtrieb und ist ein sehr glatter Kurs, der ein paar gute Hochgeschwindigkeitskurven beinhaltet. Das Überholen ist zwar schwierig aber nicht unmöglich und wir werden versuchen, das Maximum aus solchen Möglichkeiten zu machen. Der Kurs geht relativ hart mit den Reifen um, aber wir verfügen über zahlreiche Informationen von den letzten Rennen und wir haben intensiv mit unserem Reifenpartner Michelin daran gearbeitet, sicher zu stellen, dass wir für ihr Heimrennen so gut wie möglich vorbereitet sind."