Klien fürchtet nicht um seine Jaguar-Zukunft

Obwohl Antonio Pizzonia letztes Jahr von Jaguar gefeuert wurde, ist Christian Klien zuversichtlich, im Team bleiben zu können

(Motorsport-Total.com) - Vorige Woche hat das Jaguar-Team erstmals in der Öffentlichkeit Kritik an Christian Klien geübt, diese dann später aber wieder zurückgezogen. Viele fühlten sich dabei an letztes Jahr erinnert, als die "Raubkatzen" Antonio Pizzonia wegen mangelhafter Leistungen vorzeitig den Laufpass gaben.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Klien wird die Saison wahrscheinlich bei Jaguar beenden können

Klien, der dank seiner 'Red-Bull'-Mitgift ungleich sicherer im Sattel sitzt als Pizzonia 2003, hat vor einem Rauswurf aber keine Angst: "Was mit Antonio passiert ist, kümmert mich überhaupt nicht, denn ich habe ein sehr gutes Verhältnis zum Team. Ich fühle mich nicht unter Druck und werde von Rennen zu Rennen schneller. In den letzten beiden Rennen war ich nahe an Mark dran und in Kanada war ich sogar schneller, es sieht also nicht schlecht aus."#w1#

Formkurve Kliens zeigt steil nach oben

Fakt ist, dass der 21-jährige Österreicher als einer von nur drei Piloten noch ohne WM-Punkte da steht, gleichzeitig schien er zuletzt aber immer besser auf Touren zu kommen. In Indianapolis wären wohl die ersten Zähler möglich gewesen, doch eine Kollision mit da Matta in der ersten Kurve verhinderte dies. Trotzdem freut er sich schon auf zählbare Erfolge: "Das wäre ein großer Schritt und ich würde mich sehr freuen, weil ich so hart dafür arbeiten muss."

Zunächst einmal muss er sich aber gegen den Teamkollegen, Mark Webber, gut verkaufen. Der Australier gilt als eines der größten Talente im Feld und wird wohl zu BMW-Williams wechseln, lässt Klien öfter schlechter aussehen als er wirklich ist. Dennoch hat Klien kein Problem mit Webber: "Wir verstehen uns gut. Mark ist ein netter Kerl und wir helfen uns gegenseitig." Auch die Beziehung zu Testfahrer Björn Wirdheim und zum Rest des Teams sei in Ordnung.

Seine erste Saison in der Formel 1 habe er bisher "sehr genossen", fuhr der junge Jaguar-Pilot fort: "Es ist zwar schwieriger als erwartet, aber ich lerne von Woche zu Woche dazu und werde immer besser. Das Beste kommt erst noch. Ich habe schon ein paar Rennen beendet in dieser Saison, das Auto ist also prinzipiell zuverlässig. Bei den letzten beiden Rennen gab es Zusammenstöße, aber davon lasse ich mich nicht aus der Ruhe bringen."

Erster negativer Kontakt mit den Medien ist überstanden

Obwohl Klien nach außen hin vorgibt, nicht unter Druck zu stehen, lernte er in den letzten Tagen erstmals die unangenehmen Seiten des Rampenlichts kennen, als Zitate von Jaguar-Manager Pitchforth durch die Medienlandschaft kursierten. Pitchforth hatte behauptet, man hätte Klien ursprünglich nur als Testfahrer gewollt, musste aber gegen 'Red Bull' klein beigeben. Im Nachhinein fühle sich das Team in seiner Meinung bestätigt, hieß es.

Klien versucht aber, solche Meldungen nicht an sich ran zu lassen, zumal schon viele junge Piloten so ihre Schwierigkeiten mit den Medien hatten und daran oft auch zerbrochen sind: "Das gehört eben zum Job dazu. Wenn du einmal ein nicht so gutes Rennen hast, stehst du unter Druck von den Medien, aber mit der Erfahrung kommt auch, wie man richtig damit umgeht, und ich lese sowieso längst nicht mehr alles, was so geschrieben wird."