Jaguar-Team mit Trainingsauftakt zufrieden

Webber mitten in der Weltspitze, Wilson nur mit Schadensbegrenzung - aber Jaguar kann mit dem ersten Tag zufrieden sein

(Motorsport-Total.com) - Immer wieder hat sich Mark Webber in dieser Saison als exzellenter Freitags-Qualifyer aufgedrängt - und auch heute machte er seinem Ruf alle Ehre: Der Australier lag nach dem zweiten Sektor sogar noch vor Spitzenreiter Jarno Trulli und wurde unterm Strich Dritter. Justin Wilson rettete nach Problemen immerhin die 15. Position.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Zufrieden, aber nicht euphorisch: Mark Webber wurde heute starker Dritter

Mehr als drei Zehntel holte Webber mit einem fantastischen Mittelsektor auf Trulli auf, doch im Schlussabschnitt verlor er wieder etwas an Boden. Trotzdem zeigte er sich mit seiner Performance zufrieden, wenngleich es zu früh ist für Euphorie: "Das Auto fühlt sich gut an, ich habe mit dem Team hart an der Balance gearbeitet. Andererseits haben wir aber davon profitiert, erst als Zehnter auf die Strecke gegangen zu sein, denn da war der Asphalt sauberer als bei den vorderen Fahrern."

"Vor Sonntag haben wir noch Berge an Arbeit vor uns und ich denke, dass Cosworth sich noch etwas einfallen lassen wird, um uns einen zuverlässigen Motor zu geben", spielte er auf sein Ausrollen am Vormittag an. "Es wird ein schwieriges Rennen für uns, denn die Stecke ist noch immer eng und kurvenreich. Ich freue mich aber, wieder am Lenkrad drehen zu können, und kann es kaum noch erwarten, morgen wieder mit dem R4 ans Limit zu gehen."

Justin Wilson konnte heute nicht an seine bemerkenswerte Vorstellung im ersten Einzelzeitfahren in Hockenheim anknüpfen, weil er schon im ersten Sektor in einer schnellen Kurve die Randsteine zu hart überfuhr und danach einen massiven Abflug nur mit viel Glück und Gefühl vermeiden konnte. Die Runde war in der Folge nicht mehr zu retten, Platz 15 blieb für ihn das Höchste der Gefühle.

So unzufrieden zeigte er sich darüber aber gar nicht: "Obwohl das Auto ziemlich lebhaft war und ich in der Auslaufrunde stehen bleiben musste, habe ich das Qualifying genossen. Ich bin nicht sicher, woran das gelegen ist, denn das Team analysiert es gerade erst. Morgen zählt es dann wirklich." Und natürlich am Sonntag, wo für Wilson die Standfestigkeit im Vordergrund stehen muss, nachdem er schon heute Morgen mit einem Getriebedefekt frühzeitig an die Box zurückkehren musste.

Von einem "beschäftigten Tag" sprach Dr. Mark Gillan, einer der leitenden Fahrwerksingenieure des Jaguar-Teams. Ziel sei gewesen, vor dem zweiten Qualifying so viele Runden wie möglich zu absolvieren: "Der Morgen war gut, Mark und Justin haben am Setup und an den Reifen gearbeitet. Leider hatten wir zwei Probleme. Einmal trat bei Mark ein Motorschaden auf und bei Justin hatten wir einen Getriebedefekt. Natürlich arbeiten wir mit Cosworth zusammen, um das bis morgen auszusortieren."

"Justin hat einen guten Job gemacht, obwohl er viel von der ersten Session versäumt hat, als die Strecke am besten war", fuhr Gillan fort. "Er lebt sich sehr schnell im Team ein und wir sind sehr zufrieden mit ihm. Mark hat sein Auto wie immer gut vorbereitet, musste aber das Qualifying wegen seiner Probleme im T-Car bestreiten, das die Mechaniker rechtzeitig für ihn hergerichtet haben. Sein dritter Platz ist beeindruckend, man muss aber auch berücksichtigen, dass die Streckenbedingungen zum Zeitpunkt, als er draußen war, besser waren als bei den Spitzenpiloten."