• 26.05.2004 19:34

  • von Fabian Hust

Jaguar: Punkte-Potenzial auf dem Nürburgring

Das Jaguar-Team ist fest davon überzeugt, dass man auf dem Nürburgring mit dem R5 in die Punkte fahren kann

(Motorsport-Total.com) - Der Monaco-Grand-Prix war für das Jaguar-Team von A bis Z aufregend, von den beiden Feuern im Heck des Jaguars von Mark Webber angefangen, bis zu den drei Unfällen von Christian Klien und Testfahrer Björn Wirdheim bis hin zum hohen Besuch aus Hollywood und dem Verlust eines Edelsteins während des Rennens. Im Rennen sahen beide Piloten das Ziel nicht, da kommt es dem Team gerade recht, dass das nächste Rennen schon sieben Tage später auf dem Nürburgring stattfindet. Dies lässt das enttäuschende Wochenende vergessen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber 2003 am Nürburgring: Drei WM-Punkte für den Australier

Mark Webber: "Der Nürburgring ist eine der interessanteren Strecken im Formel-1-Kalender. An ihm wurden kürzlich einige Veränderungen vorgenommen und dies mag Überholmanöver in Kurve eins wahrscheinlicher machen. Ich habe dort im letzten Jahr ein paar Punkte geholt, deshalb habe ich ein gutes Gefühl und hoffe, dass wir diese Leistung wiederholen können. Ich stand dort 2001 in der Formel 3000 zudem auf dem Podium, meine Erfahrung sollte mir also zugute kommen."#w1#

"Das Wetter spielt bei unseren Vorbereitungen und der Strategie eine wichtige Rolle, liegt die Strecke doch zwischen Wald. Das ist eine gute Sache, gestaltet dies doch die Rennen für die Fans und für uns spannender. Das Wichtigste ist, dass man auf das Wochenende vorbereitet ist und daran sind wir gerade intensiv am arbeiten. Ich war in dieser Woche in der Fabrik, um mit dem Team zu sprechen und die Daten aus Monaco durchzuarbeiten. Wir haben in Bahrain begonnen, Punkte zu holen, und es wäre schön, wenn wir damit auf dem Nürburgring weitermachen könnten."

Klien hat gute Erinnerungen an die Eifel

Christian Klien: "Ich habe großartige Erinnerungen an diese Strecke und diese machen sie natürlich zu einer meiner Lieblingsstrecken. Ich bin dort in der Formel BMW, Formel Renault und Formel 3 gefahren und habe gewonnen, deshalb macht mir dort das Fahren natürlich mehr Spaß. Dass ich über Erfahrung verfüge, gestaltet die Arbeit für mich natürlich einfacher - mein letztes Rennwochenende in Monaco war viel härter, da man Zeit braucht, um sich an die Strecke und dem Setup des Autos zu gewöhnen."

"Die direkt aufeinander folgenden Rennen sind ziemlich fordernd für das Team, da es keine Pause und keine Testphase gibt. Die Zeitspanne zwischen den Rennen ist kurz, deshalb arbeiten die Jungs in der Fabrik unter Volldampf, um Teile zu ersetzen und das Rennwochenende in der Hälfte er normalen Zeit vorzubereiten. Ich weiß, dass sich meine Mechaniker darauf freuen, an den Nürburgring zu kommen, da sie auf die Strecke gehen wollen, um ein paar Punkte zu holen. Das Auto ist gut aufgestellt und wir werden schauen, dass wir uns weiter vorne qualifizieren, sodass wir an der richtigen Position sind, um Punkte zu holen."

Wirdheim infizierte sich am Ring mit dem Motorsport-Virus

Testfahrer Björn Wirdheim: "Einige meiner ersten Erinnerungen an den Rennsport stammen aus der Zeit, als ich zusammen mit meinem Vater Rennen am Nürburgring angeschaut habe. Ich kann mich an ein paar großartige Zeiten damals erinnern und ich bin auch in der glücklichen Position, sagen zu können, dass ich dort meinen ersten Sieg in der Formel 3000 einfahren konnte. Es ist eine tolle Strecke, die viel Spaß macht, auch wenn ich die alte Strecke bevorzuge, als sie die Veränderungen vor ein paar Jahren noch nicht vorgenommen hatten."

"Ich war auch schon auf dem alten Kurs, der Nordschleife, die eine unglaubliche Erfahrung ist, egal, wie oft man auf ihr gefahren ist. Am Montag bin ich in die Fabrik zurückgekehrt, um mit meinen Ingenieuren und dem Team zu sprechen. Es hilft, wenn man nach dem Rennen eine ordentliche Besprechung hat, bevor man zum nächsten Rennen geht. Da wir nicht viel Zeit zwischen jetzt und dem kommenden Rennen haben, habe ich viel trainiert, da es keine Testfahrten gibt, bis wir in Silverstone sein werden."

Beide Autos sollen in die Punkte

Dr. Mark Gillan, Chef der Leistungskontrolle: "Diese Woche machen wir uns auf den Weg zum Nürburgring in die Wälder von Deutschland. Der Nürburgring ist eine wellige Strecke, die von langsamen Kurven dominiert ist und mittleren bis maximalen Abtrieb vom R5 erfordert. Wir waren dort im letzten Jahr mit Mark Sechster und wenn wir dies in diesem Jahr wieder schaffen könnten, dann wären wir zufrieden. Der R5 passt zu dieser Strecke und unser primäres Ziel ist es, sicher zu stellen, dass beide Autos ins Ziel kommen."

"Dass alle drei Fahrer gerne dort fahren, weiß ich, nachdem ich diese Woche mit ihnen gesprochen habe. Sie alle fahren gerne hier und haben in vielen verschiedenen Formeln dort einige gute Erfolge gefeiert. Auch wenn wir diese Woche nicht in der Lage waren zu testen, haben wir sehr eng mit Cosworth Racing, Pi Research und Michelin an der Vorbereitung auf dieses Wochenende gearbeitet. Es wird dieses Wochenende ein paar Modifikationen am Auto geben und wir werden direkt danach nach Silverstone zu einem viertägigen Test fahren. In der Zwischenzeit werden wir schauen, dass wir mit dem Auto, das mehr als nur dazu in der Lage ist, ein paar Punkte einzufahren, ein paar Zähler holen."

Teamwork als Schlüssel zum Erfolg

David Pitchforth, Managing Direktor: "Die Teams sowohl bei Jaguar Racing in Milton Keynes als auch bei Cosworth Racing in Northampton haben in den letzten paar Tagen seit Monaco hart daran gearbeitet, sicher zu stellen, dass wir auf dieses Wochenende gut vorbereitet sind. Seitdem wir hier her zurückgekehrt sind, haben wir an verschiedenen Gebieten gearbeitet, bei denen wir das Gefühl hatten, dass wir in Monaco keine ausreichend gute Leistung gezeigt haben. Mark und Björn haben beide die Fabrik besucht, um uns bei der Analyse und dem Verstehen der Daten zu helfen und wir haben mit Christian am Telefon gesprochen. Wir sind ein Team, das sehr eng zusammenarbeitet, um auf der Strecke Leistung zu bringen."

"Wir wissen, dass der R5 das Potenzial hat, Punkte einzufahren, und wir das Hauptaugenmerk darauf legen müssen, unsere Energie zu bündeln, um Zuverlässigkeit zu erreichen und sicher zu stellen, dass die Autos in den Punkten sind, wenn sie in das Ziel kommen. Wir haben eine unglaublich arbeitssame Zeit vor uns liegen, da wir jetzt in den Juni und Juli mit ihren direkt aufeinander folgenden Rennen kommen. Wir werden uns auf weitere Fortschritte konzentrieren, um mit beiden Fahrern in die Punkte zu kommen."