• 26.05.2004 16:48

  • von Marco Helgert

McLaren hofft auf Zuverlässigkeit

Nach dem erneuten Doppelausfall in Monaco hofft man bei McLaren-Mercedes auf eine bessere Zuverlässigkeit am Nürburgring

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes scheint die Talsohle der eigenen Leistungsfähigkeit noch nicht durchschritten zu haben. In Monaco mussten die "Silberpfeile" einen weiteren Doppelausfall verbuchen. David Coulthard riss der Unfall mit Giancarlo Fisichella im Rauch des explodierten Honda-Motors von Takuma Sato aus dem Rennen, Kimi Räikkönen blieb wieder mit einem Defekt im Motorenumfeld stehen. Vor heimischem Publikum auf dem Nürburgring soll nun wieder ein Erfolgserlebnis kommen.

Titel-Bild zur News: David Coulthard und Kimi Räikkönen

Coulthard und Räikkönen wollen vor heimischer Kulisse durchfahren

David Coulthard: "Nach einem für mich enttäuschenden Grand Prix von Monaco freue ich mich nun, wieder auf dem Nürburgring zu fahren. Der Europa-Grand-Prix ist eine völlig andere Veranstaltung als der in Monaco. Der Kurs bettet sich in die Umgebung ein und besitzt einen guten Mix verschiedener Kurventypen. Es gibt größere Auslaufzonen, längere Geraden, die Strecke ist breiter und man kann überholen."#w1#

"Der Nürburgring ist berühmt für ein Untersteuern, daher werden wir zu Beginn daran arbeiten, diesen Effekt zu minimieren. Die Strecke ist auch verhältnismäßig eben, sodass man einen guten Grip hat. Ein mittleres Abtriebsniveau wird also die Norm sein. In Bezug auf Monaco ist das natürlich eine schnelle Umstellung. Für die Fahrer macht das keinen großen Unterschied, aber es ist eine massive logistische Aufgabe für die Teams, die ihre ganze Ausrüstung hierher bringen müssen."

Räikkönen setzt auf die Unterstützung der Mercedes-Fans

Kimi Räikkönen: "Der Nürburgring ist ein mittelschneller Kurs mit einigen Überholmöglichkeiten. Es ist daher interessant, dort zu fahren, und es ist oft aufregend dort. Die beste Chance zum Überholen hat man vor der 'Veedol'-Schikane und der Haarnadel in der 'Mercedes-Arena'. Vor der 'Veedol'-Schikane muss man hart bremsen, von etwa 300 km/h hinunter auf zirka 96 km/h, dabei kann man versuchen, jemanden auszubremsen."

"Dann muss man aggressiv über die Kerbs fahren, um so viel Geschwindigkeit wie möglich mit durch die Kurve zu nehmen. Der Europa-Grand-Prix wurde in der Vergangenheit schon vom unvorhersagbaren Wetter beeinflusst. An diesem Wochenende werden wir eine gute Unterstützung von der Mercedes-Tribüne genießen, da es ein Heimrennen von Mercedes-Benz ist."

Das Team erwartet keine große Leistungssteigerung

Martin Whitmarsh, McLaren-Formel-1-Chef: "Der Europa-Grand-Prix ist das zweite Rennen in einer Serie von sechs Rennen in acht Wochen. In dieser Zeit wird McLaren-Mercedes auch zwei Testfahrten abhalten, um unser strukturiertes Entwicklungsprogramm weiterzuführen. Zwischen Monaco und dem Nürburgring konnten wir natürlich nicht testen, daher zielten unsere Vorbereitungen nur auf den Nürburgring ab. Wir erwartet daher auch keine großen Leistungsschritte gegenüber Monaco."

Norbert Haug, Mercedes-Motorsportchef: "Der mittelschnelle Charakter des Nürburgrings fordert die aerodynamische Effizienz und den Motor gleichermaßen. Die Strecke hält einen Mix aus schnellen und langsamen Sektionen bereit, und zirka 60 Prozent einer Runde fährt man mit Vollgas. Der Grand-Prix-Kurs, der vor genau 20 Jahren eingeweiht wurde, war schon immer berüchtigt für das wechselhafte Wetter, welches in der Vergangenheit schon zu einigen spannenden Rennen führte. Das ganze Team konzentriert seine Arbeit darauf, ein wesentlich zuverlässigeres Paket für das erste von zwei Heimrennen für Mercedes-Benz auf die Beine zu stellen."