• 11.07.2001 16:39

  • von Fabian Hust

Irvine: Michael einzig wahrer Champ der letzten 10 Jahre

Für Eddie Irvine steht fest, dass in den letzten zehn Jahren nur Michael Schumacher ein "echter" Weltmeister wurde

(Motorsport-Total.com) - Eddie Irvine gibt sich in letzter Zeit sehr gesprächig und besonders auf Michael Schumacher hat es der Jaguar-Pilot abgesehen. Ob er die Starttaktiken des Deutschen als lebensbedrohlich bezeichnet oder den dreifachen Formel-1-Weltmeister in den Himmel lobt - man könnte meinen, der Ire wolle zur Zeit um jeden Preis für Schlagzeilen sorgen, was ja auch wunderbar funktioniert.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Irvine

Eddie Irvine weiß die Leistungen von Michael Schumacher zu schätzen

Ausgerechnet in der britischen Boulevardzeitung 'The Sun' hat der Vizeweltmeister von 1999 kein gutes Haar an Nigel Mansell, Damon Hill und Co. gelassen. Sein Tenor: Die WM-Titel der letzten zehn Jahre waren alle geschenkt - bis auf jene von Michael Schumacher. Seiner Meinung nach holte Michael Schumacher seine Weltmeistertitel 1994, 1995 und 2000 auf unterlegenen Autos, wohingegen die anderen Titel ausschließlich auf Autos gewonnen wurden, die von Stardesigner Adrian Newey designed wurden.

Man kann sich darüber streiten, ob Adrian Newey wirklich Michael Schumachers größter Gegner ist, wie immer wieder viele Experten meinen. Andere Insider glauben, dass die Bedeutung von Newey maßlos übertrieben wird, wie andere wiederum der festen Überzeugung sind, dass Michael Schumachers fahrerische Fähigkeiten überbewertet werden.

Fakt ist, dass Nigel Mansell 1992 auf einem Newey-Auto Weltmeister wurde, 1993 Alain Prost mit einem Modell des Briten Champion wurde, 1994 und 1995 Michael Schumacher den Titel einfuhr und 1996 und 1997 mit Hill und Villeneuve erneut Williams mit einem Newey-Auto den Titel einfahren konnte. Auffällig auch, dass mit dem Wechsel von Williams zu McLaren 1998 und 1999 der Fahrertitel eingefahren werden konnte, bis dann 2000 Michael Schumacher der dritte Titelgewinn gelang.

"Man muss sagen, dass Michael bei weitem der beste Fahrer der letzten zehn Jahre war", streut Eddie Irvine Rosen. "Welche Befriedigung soll man denn aus einem Sieg mit einem Newey-Auto ziehen, einer Maschine, die Prost, Hill und Villeneuve zum Titel und Häkkinen zu zwei Meisterschaften verholfen hat? Mit Sicherheit kann das einen nicht so befriedigen wie Michael, der mit Benetton und dann mit Ferrari das ultimative Ziel in einem weniger guten Auto erreicht hat. So lange man nicht Schumacher ist, kann man ohne einem Newey-Auto nicht gewinnen."

Nigel Mansell, der in der Saison 1992 neun Siege feierte und schon fünf Rennen vor dem Saisonende überlegen als Champion feststand, zeigte die Überlegenheit des Williams in den Augen von Irvine eindeutig: "Mansell war ein guter Fahrer, aber seine wahre Leistung sah man möglicherweise 1986 und 1987, als ihm das Pech den Titel vor der Nase wegschnappte."

Eddie Irvines Ziel ist weiterhin der WM-Titel und der Ire ist der festen Überzeugung, dass es Weltmeister gegeben hat, die bei weitem nicht so gut waren wir er selbst. Und natürlich möchte er den Titel nicht in einem Newey-Auto holen: "Aus diesem Grund machte es für mich auch keinen großen Unterschied, als er sich dazu entschied, nicht zu uns zu kommen."

Bis es soweit sein wird, dass Irvine um den Titel fahren kann, wird es aber noch eine ganze Weile dauern. Denn der Ire kam von Ferrari, nachdem er dort den Vizetitel einfuhr zum neu aufgebauten Jaguar-Team: "Als ich hier herkam war ich überrascht, wie schlecht das Team vorbereitet war, sich an die Spitze heranzuarbeiten, aber so langsam haben wir die Dinge zusammen, die uns nach vorne bringen sollten."