Irvine: Ich bin besser als alle anderen - außer als Michael
Jaguar Racings Eddie Irvine spricht Klartext über die anderen hoch gehandelten Fahrer und teilt Kritik ohne Ende aus
(Motorsport-Total.com) - Für eine Schlagzeile war Eddie Irvine schon immer gut, egal ob es in den Anfangstagen seiner Karriere war, als der heute 35-Jährige im Jordan für Aufsehen sorgte oder später bei Ferrari und jetzt bei Jaguar Racing.

© Jaguar
Eddie Irvine teilt vor dem Rennen in Hockenheim wieder einmal kräftig aus
In einem Interview mit dem englischen Fachmagazin 'Autosport' hat der Nordire nun verraten, dass er beinahe in der Saison 2000 in einem Silberpfeil gesessen hätte: "Ron war der Meinung, dass ich besser als David Coulthard sei, jedoch war ich irgendwie das Risiko wohl nicht wert genug. Ich glaube, dass Ron damals dachte, Mika sei genauso stark wie Michael", so "Crazy Eddie", der beklagte, dass es wirklich verdammt schade sei, dass er nicht die Chance hatte den Mythos vom fliegenden Finnen zu zerstören.
Der derzeit mit vier WM-Punkten auf Platz 13 der Fahrerwertung liegende Jaguar-Pilot geht aber noch einen Schritt weiter und lässt nicht nur an Häkkinen, sondern auch an Button, Coulthard, Montoya und Villeneuve kein gutes Haar.
"Ich habe letzte Saison meinen Teamkollegen in Grund und Boden gefahren. Jedermann dachte, dass Johnny Herbert mir Paroli bieten können würde, aber in Wahrheit war er mir noch nicht einmal nahe", fällt das Fazit über die Saison mit Herbert, in der Irvine 13 Mal das teaminterne Duell zu seinen Gunsten entschied, ernüchternd aus.
Die Aufregung um Häkkinen versteht Irvine schon gar nicht, denn Herbert war als Teamkollege von Häkkinen seinerzeit bei Lotus genauso schnell, sagt Eddie, was ihn zu der Annahme führt, dass er den Finnen ebenfalls locker in die Tasche gesteckt hätte.
Große Dinge hält der nicht mit seiner Kritik sparende Nordire mit wechselndem Wohnsitz in Dublin und Bologna aber nach wie vor auf seinen ehemaligen Ferrari-Kollegen Michael Schumacher: "David Coulthard hat Häkkinen dieses Jahr so oft geschlagen wie Michael in seiner ganzen Karriere nicht geschlagen wurde, deshalb ist es für mich auch lächerlich, wenn jemand Mika mit Michael vergleicht", zitiert die Zeitung 'The Mirror' Irvine.
Eine weitere überaus beachtliche Erkenntnis des 35-Jährigen lautet: "Coulthard ist ziemlich oft von Damon Hill bezwungen worden, welcher gegenüber Jacques Villeneuve das Nachsehen hatte. Jetzt rückt ihm Olivier Panis auf die Pelle und Juan-Pablo Montoya hat auch nicht gezeigt, dass er schnell ist, jedenfalls habe ich noch nichts von seinem Wundertalent mitbekommen."
Lediglich Kimi Räikkönen bekommt von Irvine ein paar wenig spektakulär klingende Worte, in denen er die solide Leistung des finnischen Newcomers anerkennt. Jenson Button ist hingegen unten durch bei Irvine, denn seiner Aussage nach wird er dieses Jahr nicht nur von seinem Teamkollegen "gekillt", sondern auch von der ihn einst so liebenden Presse kritisiert.
Die stetig zunehmende Konkurrenzfähigkeit seines Jaguar R2 geht sogar so weit, dass Irvine in den englischen Medien wörtlich erklärte, dass in Gesamtbetrachtung aller Dinge er besser als die von ihm kritisierten Fahrer sei, lediglich an Michael Schumacher könne er nicht heranreichen. Irvine versteht es weiterhin bestens, Aufmerksamkeit durch provokative Aussagen zu erregen, jetzt, wo es für ihn nicht mehr so erfolgreich läuft wie noch zu seiner Ferrari-Zeit.

