powered by Motorsport.com
  • 23.07.2001 17:18

  • von Fabian Hust

Jaguar hofft nach Monza-Test auf WM-Punkte

Nach den Testfahrten in Monza reist man bei Jaguar optimistisch an den Hockenheimring

(Motorsport-Total.com) - Bei den Testfahrten in der vergangenen Woche in Monza, einer Strecke, die mit einem vergleichbaren Aerdynamik-Setup wie Hockenheim gefahren wird, präsentierte sich Jaguar sehr stark, auch wenn die Testbestzeit mit wenig Sprit an Bord und neuen Reifen gefahren wurde. Die Auswertung des letzten Rennen in Silverstone hat gezeigt, dass sich die Grünen mit kleinen Schritten nach vorne arbeiten, schließlich fuhr Eddie Irvine die fünftschnellste Rennrunde und war dabei nur 0.1 Sekunden langsamer als der Drittplatzierte des Rennens, Rubens Barrichello. Das neue Aerodynamik-Paket, das man erstmals in Silverstone eingesetzt hatte, ohne es vorher zu testen, arbeitete auf Anhieb gut - nur im Qualifying muss man bei Jaguar noch jede Menge tun, will man die gute Rennperformance in Punkteplätzen umsetzen.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa (Jaguar Racing)

Pedro de la Rosa hat gute Erinnerungen an Hockenheim

1999 konnte Eddie Irvine in Abwesenheit von Michael Schumacher das Rennen im Ferrari gewinnen, weil ihn Ersatzfahrer Mika Salo passieren ließ: "Hockenheim ist der erste richtige Hochgeschwindigkeitskurs in diesem Jahr, aus diesem Grund ist es schwierig vorherzusagen, wie gut wir sein werden. Aus der Sicht eines Fahrers ist die Strecke nicht sehr anspruchsvoll - man fährt die Geraden hinunter mit Vollgas und aus den Kurven heraus dreht sich alles nur um die Traktion. So gesehen könnte die Trakionskontrolle hier ein wichtiger Faktor sein und unser System arbeitet richtig gut."

"Ich habe in Monza getestet, wo wir trotz ein paar Problemen am Aerodynamik-Paket arbeiten konnten. Wir haben die Abstimmung für wenig Abtrieb optimiert und am neuen Unterboden gearbeitet, den wir in Silverstone eingeführt hatten. Des weiteren haben wir eine Menge Reifen getestet, was sich in Hockenheim und bei unserer Rückkehr nach Monza im September auszahlen sollte."

"Wir wissen, dass wir uns besser qualifizieren müssen, da unser Rennspeed sehr gut ist, aber ich bin vorsichtig optimistisch, dass uns das in Hockenheim gelingen wird. Der Deutschland-Grand-Prix scheint für mich eine Frage von 'Alles oder Nichts' zu sein. Ich habe dort 1999 gewonnen, aber in meinen anderen sechs Rennen dort habe ich es noch nicht einmal in die Punkte geschafft. Unser Ergebnis dort wird stärker davon abhängen, was die anderen tun, als was wir tun."

Teamkollege Pedro de la Rosa: "Das Rennwochenende in Silverstone habe ich überhaupt nicht genossen. Ich habe mich nicht so gut qualifiziert, wie ich das gehofft hatte und ein fehlerhafter Tankstutzen hat mich während meinem Boxenstopp viel Zeit gekostet. An Hockenheim habe ich jedoch gute Erinnerungen, weil ich dort meinen ersten Punkt eingefahren habe. Es ist eine sehr schnelle Strecke und sehr belastend für das Auto, besonders für die Bremsen, wenn man die engen Schikanen anfährt."

"Hoffentlich werden wir mit gutem Wetter verwöhnt, da die Sicht wegen der Bäume entlang der Geraden sehr schlecht sein kann. Der Jaguar R2 lief in Monza letzte Woche sehr gut, das hilft einem zwar nicht, aber es kann einen ermutigen. Unsere bisherige Saison drehte sich bisher um einen langen Marsch, auf dem wir viele Berge zu erklimmen hatten, aber unsere Fortschritte, die wir bisher gemacht haben, stimmen uns zufrieden."

"Es sind noch sechs Rennen zu fahren und mit unserer momentanen Form sollte es nicht mehr allzu lange dauern, bis wir die ersten Punkte holen, die dann natürlich die Gerechtigkeit für die Fortschritte sind, die jeder bei Jaguar Racing macht."

Teamchef Bobby Rahal: "Unsere dreitägiger Test letzte Woche in Monza hat uns noch einmal in unserem Glauben bekräftigt, dass wir auf dem Aerodynamik-Sektor gute Fortschritte machen. Es ist enttäuschend, dass wir zwar die Verbesserungen unserer Rundenzeiten im Vergleich zu den anderen sehen, wir uns aber noch im Qualifying steigern müssen - das ist unsere große Herausforderung, wir müssen weiter nach vorne kommen. Das dient eigentlich nur dazu, die moderne Art der Formel 1 zu unterstreichen, in der nichts auch nur für eine Sekunde inne hält. Jeder um uns herum entwickelt sein Auto ständig weiter und alle machen während den Tagen zwischen den Tests und Rennen sehr viel Druck. Die unermüdliche Art und Weise macht es somit noch schwieriger, den Jäger zu spielen, besonders wenn man bedenkt, wo wir noch vor zwölf Monaten standen."

"Trotzdem sind wir mit der Geschwindigkeit zufrieden, in der wir die Lücke zu unseren Gegnern schließen und ein paar weitere Punkte währen der wohlverdiente Lohn für die unglaublich harte Arbeit, der jeder in Milton Keynes nachgeht."