• 10.12.2002 18:14

  • von Fabian Hust

Investor zerrt Arrows-Teamchef vor Gericht

Vor dem Obersten Gerichtshof in London hat am Dienstag ein weiterer Prozess gegen Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw begonnen

(Motorsport-Total.com) - Für das angeschlagene Arrows-Team wird die Luft immer dünner. Nachdem die FIA eine Starterlaubnis für die Saison 2003 verweigerte und damit ein Verkauf des Teams an die 'German Grand Prix Racing GmbH' zunächst geplatzt ist, zerrt nun die Investment-Bank Morgan Grenfell das Arrows-Team mit dessen Teamchef Tom Walkinshaw vor Gericht. Seit heute ist ein Prozess vor dem Obersten Gerichtshof in London im Gange, der auf acht Tage angesetzt ist.

Titel-Bild zur News: Enrique Bernoldi im A23 mit der markanten Frontpartie

Die Luft wird für Arrows wieder ein wenig dünner...

Die Bank, die einst einen "beträchtlichen" Millionenbetrag in das Team pumpte und Anteilseigner des Arrows-Teams ist, wirft Tom Walkinshaw vor, die Investitionen der Bank "bedeutend verwässert" zu haben. Weil das Team 2001 in "ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten" gewesen war, habe man sich zusammengesetzt, um eine Möglichkeit zu finden, mit der man Situation verbessern kann.

Laut dem Kläger hat es jedoch keine Vereinbarung gegeben, das Arrows-Team behauptet das Gegenteil. Die Bank hatte nach eigenem Bekunden Arrows deshalb davor gewarnt, etwas zu unternehmen, das laut der 1999 getroffenen Vereinbarung nicht gestattet ist ? was jedoch dennoch geschah. Das Gericht muss nun herausfinden, ob am 11. Juli 2001 eine bindende Vereinbarung über die Umstrukturierung des Teams getroffen wurde oder nicht.

Die Bank wirf Walkinshaw vor, sich nicht an die Vereinbarungen gehalten zu haben, erst im Mai dieses Jahres hatte man einen ähnlichen Prozess gegen Walkinshaw gewonnen, in dem ihm gerichtlich untersagt wurde, ohne Zustimmung der Bank zu handeln. Arrows habe in der Vergangenheit "zwei Schritte" unternommen, um Arrows umzustrukturieren, die gegen die existierenden Verträge verstoßen haben, so der Vorwurf der Bank.

Das Arrows-Team hat vergangene Woche seiner kompletten Belegschaft das Kündigungsschreiben geschickt, nachdem klar wurde, dass das Team zunächst nicht verkauft werden kann. In den kommenden Wochen werden unter anderem die ehemaligen Fahrer Jos Verstappen und Heinz-Harald Frentzen sowie Motorenpartner Cosworth ausstehende Zahlungen einklagen.