• 04.12.2002 19:58

  • von Fabian Hust

Arrows-Zukunft: Steht Vorentscheidung kurz bevor?

Schon am Donnerstag könnte die Zukunft des Arrows-Teams eine Vorentscheidung erleben ? im schlimmsten Fall platzt der Verkauf

(Motorsport-Total.com) - Einem Bericht der 'dpa' zu Folge hat der Geschäftsführer der 'German Grand Prix Racing GmbH', Oliver Behring, den Motorsportweltverband FIA aufgefordert, so schnell wie möglich ein Treffen zu organisieren, um über die verweigerte Einschreibung des Arrows-Teams in die kommende Formel-1-Weltmeisterschaft zu sprechen. Behring, der 60 Prozent des Rennstalls für 50 Millionen Euro übernehmen möchte, kündigte an, dass der Vertrag zwischen seiner GmbH und dem Arrows-Rennstall nicht mehr gelte, sollte ein Termin am (morgigen) Donnerstag nicht benannt werden.

Titel-Bild zur News: Enrique Bernoldi im A23

Die Zukunft des Arrows-Teams hängt immer noch in der Schwebe

Der 37-Jährige will bei einem Treffen mit der Formel-1-Kommission in den kommenden Tagen höchstpersönlich den Beteiligten darlegen, wie er sich die Zukunft des Teams vorstellt. Das mit rund 100 Millionen Euro verschuldete Team hatte die letzten fünf Rennen der Saison 2002 nicht mehr bestreiten können und erhielt keine Formel-1-Lizenz für die kommende Saison, da die FIA offenbar die Einschätzung vertritt, dass das Team finanziell nicht stabil genug aufgestellt ist. Arrows hatte die Einschreibung fristgerecht eingereicht und auch eine Anmeldegebühr in Höhe von rund 300.000 Euro entrichtet.

Noch ist der Verkauf des Arrows-Teams nicht über die Bühne gegangen, da Behring und sein arabischer Hintermann ? ein Scheich, dessen Identität immer noch geheim gehalten wird ? erst zahlen wollen, wenn garantiert ist, dass das Team für 2003 einen Startplatz in der Formel 1 erhält. Umgekehrt dürfte die Formel-1-Kommission nur gewillt sein, eine Starterlaubnis zu erteilen, wenn das Team verkauft wurde und auf finanziell stabilen Beinen steht.

Nach dem Willen von Behring soll die Formel-1-Kommission dank ihres Einflusses dem Arrows-Team zur begehrten Lizenz verhelfen. Der Formel-1-Kommission gehören Vertreter der Teams, der Veranstalter, der Sponsoren, der Motoren- und Reifenhersteller sowie Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Max Mosley an.

Aus FIA-Kreisen ist jedoch zu hören, dass die Entscheidung endgültig ist und nicht mehr rückgängig zu machen ist. Somit müsste Arrows den Kauf wohl über die Bühne bringen und sich nach einer Sicherheitszahlung von 48 Millionen Euro als neues Team einschreiben, mit allen Negativ-Folgen. Wie weit man davon entfernt ist, zeigt der aktuelle Zustand des Teams. In der Fabrik arbeitet niemand am Auto für die kommende Saison, die Mitarbeiter sind auf unbezahltem Urlaub und die Website des Teams ist abgeschaltet.