• 10.05.2011 13:00

  • von Mario Fritzsche & Dieter Rencken

HRT will trotz Handicap den Anschluss schaffen

Die HRT-Truppe operiert anders als die Konkurrenz nicht aus einer zentralen Fabrik - Vitantonio Liuzzi und Narain Karthikeyan dennoch überzeugt

(Motorsport-Total.com) - Im Gegensatz zu den elf übrigen Formel-1-Teams, die allesamt über feste Standorte verfügen, von denen sie operieren, sind die Ingenieure bei HRT über verschiedene Länder verteilt tätig. Dieser Umstand macht ein Vorankommen auf dem Papier nicht unbedingt einfacher, dessen sind sich auch die beiden HRT-Piloten Vitantonio Liuzzi und Narain Karthikeyan bewusst.

Titel-Bild zur News: Jerome D'Ambrosio, Narain Karthikeyan

Marussia-Virgin im Visier: HRT kommt zunehmend besser voran

Dennoch sind sowohl der Italiener als auch der Inder, der in dieser Saison nach fünfjähriger Abstinenz sein Formel-1-Comeback gibt, überzeugt, den Anschluss an die beiden anderen neuen Teams Marussia-Virgin und Lotus schaffen zu können. "Für die Fahrer macht es das nicht einfacher", sagt Liuzzi in Bezug auf die verteilten Kompetenzen im Team. "Man kann nicht einfach in die Fabrik fahren und sich mit dem Ingenieur unterhalten. Wir sind über Spanien, Deutschland und Großbritannien verteilt. Wichtig ist aber nur das Ergebnis."


Fotos: Großer Preis der Türkei


Seinen Optimismus schöpft Liuzzi aus der Tatsache, dass "in diesem Team fähige Leute arbeiten, die einen gut bei der Entwicklung unterstützen". Nach Aussage des Italieners arbeiten bei HRT Leute, die nicht einfach nur mitmachen wollen, allen voran Technikchef Geoff Willis, auf den Liuzzi große Stücke hält, wie er sagt:

"Ich habe diese Herausforderung vor allem deshalb angenommen, weil ich sehr viel Vertrauen in Geoff Willis habe. Ich mag seine Arbeitsweise sehr", so der Italiener, der in diesem Jahr neu zum Team hinzugestoßen ist und bereits in der Vergangenheit mit Willis gearbeitet hat. "Zusammen mit Geoff und allen anderen im Team arbeiten wir Tag und Nacht, um den Schritt nach vorn zu schaffen. Für die kommenden Rennen haben wir einige große Schritte vorbereitet: ein neuer Auspuff, ein neuer Unterboden und weitere Dinge", offenbart Liuzzi.

Karthikeyan sieht sich als Rookie

Teamkollege Karthikeyan sieht es ähnlich. Die Tatsache, dass HRT nicht aus einer zentralen Fabrik heraus operiert, hat der Inder eigener Aussage zufolge bisher kaum wahrgenommen. "Die Überseerennen sind jetzt vorbei, jetzt werden wir sehen, wie das klappt. In Spanien passieren Dinge, auch in Großbritannien", sagt der Inder und ergänzt: "Für die Fahrer ist es nicht ideal. Wenn wir aber weiter solche Fortschritte machen, können wir auch Lotus noch einholen."

¿pbvin|512|3659||0|1pb¿Die Zeiten, als die HRT-Piloten an der 107-Prozent-Hürde scheiterten, sind nach Meinung Karthikeyans inzwischen vorbei. "Ich glaube nicht, dass das wieder hochkommt", sagt er und verweist darauf, dass sowohl er selbst als Teamkollege Liuzzi beim Saisonauftakt in Melbourne nur zwei Runden im neuen F111 drehen konnten. Bei allen folgenden Qualifyings schafften beide Piloten den Sprung ins Starterfeld.

Seine persönlichen Saisonziele hätte der Inder dann erreicht, wenn er "die gute Form von 2005 wieder erreichen kann", wie er sagt. Sein Teamkollege sei ihm bei diesem Unterfangen eine gute Messlatte. Nach seinem Wechsel aus der NASCAR-Truck-Serie zurück in einen Monoposto fühlt er sich noch ein wenig wie ein Neuling, wie er bekennt. "Wir hatten nur ein paar Testtage. Ideal ist das nicht. Ich weiß zwar, wie die Formel 1 funktioniert, dennoch bin ich ein Rookie", so Karthikeyan.

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