Horner: Vettel und Hamilton werden nie Teamkollegen sein

Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht ein Stallduell zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton nicht kommen und musste es auch schon einmal abblocken

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton und Sebastian Vettel werden nie zusammen in einem Team fahren, glaubt Vettels ehemaliger Teamchef Christian Horner. Formel-1-Fans werden daher auf ein Stallduell zweier der vermeintlich besten Piloten ihrer Ära unter gleichen Voraussetzungen verzichten müssen. "Ich wäre erstaunt, wenn ich die beiden jemals im selben Team sitzen sehen würde", meint der Brite laut der Zeitung 'The Telegraph'.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Sebastian Vettel

Hamilton und Vettel in den Farben vereint? Christian Horner schließt das aus Zoom

Solange Sebastian Vettel bei Ferrari fährt, wäre also die Tür für den aktuellen Weltmeister bei den Roten geschlossen, weil der Deutsche den Wechsel abblocken würde. So ein Szenario geschah schon 2011 bei Red Bull, als der von McLaren frustrierte Hamilton bei Red Bull anklopfte, von Teamchef Christian Horner allerdings eine Absage bekam: "Zu diesem Zeitpunkt wäre es unmöglich gewesen, Lewis und Sebastian im Team unterzubringen", sagt er. "Aber er hat ja auch so seinen Weg gemacht."

Außerdem ist Horner nicht sicher, ob es für ein Team überhaupt gut wäre, zwei Alphatiere wie Hamilton und Vettel an Bord zu haben. Aus seiner Sicht wäre es ziemlich schwierig, die Situation zu managen: "Es könnte das Team spalten. Man hat immer einen, der glücklich ist, und einen, der angepisst ist", so der Teamboss. In ähnlicher Form ist das bereits zwischen Hamilton und Teamkollege Nico Rosberg bei Mercedes zu sehen.

Auch Christian Horner kennt sich mit Rivalitäten innerhalb des Rennstalls aus, schließlich musste er fünf Jahre lang Sebastian Vettel und Mark Webber bei Laune halten. Und gegen die Streitigkeiten der beiden damaligen Red-Bull-Piloten sei das Silberduell derzeit ziemlich harmonisch: "Wir haben nur eine geworfene Kappe in zwei Jahren gesehen", scherzt er. Die Rivalität zwischen Vettel und Webber sei hingegen ziemlich intensiv gewesen - besonders von Seiten des Australiers aus.


Fotostrecke: Der Feind in der eigenen Box

"Egal ob er in einem Debrief seine Kopfhörer abgenommen hatte, weil er nicht wertschätzte, was Seb zu sagen hatte - auch wenn er verzweifelt versucht hat, etwas zu hören - oder ob beide Fahrer bis zum Ende des Qualifyings nicht alle Karten auf den Tisch gelegt hatten, um ihre Pace zu verschleiern", zählt Horner die Psychospielchen zwischen den beiden auf. Höhepunkte der Auseinandersetzungen waren aber zweifelsfrei die Kollision 2010 in der Türkei und die Multi-21-Affäre in Malaysia.

Rivalitäten zwischen Teamkollegen gibt es in der Formel 1 aber schon seit eh und je, denn immerhin ist der eigene Stallgefährte der erste, den man in der Königsklasse besiegen muss. Die Duelle zwischen Alain Prost und Ayrton Senna bei McLaren oder zwischen Nelson Piquet und Nigel Mansell bei Williams gehören zu den bekanntesten und intensivsten in der Geschichte. Ein Duell zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel wird aber voraussichtlich nicht dazukommen.